Serie: Die Magierkriege, Band 1 |
Lange Jahre des Krieges herrschen in Abreanna und Thalanien. Um dem endlich ein Ende zu bereiten, soll eine Hochzeit stattfinden. Der älteste Sohn des Königs von Abreanna soll die Tochter des Königs Thalaniens heiraten, eine Ehe, die nicht nur zum Zweck des Friedens geschlossen wird, sondern auch aus Liebe. Thalaniens Thronfolger und Bruder der Braut wünscht die Ehe jedoch nicht; er will der zukünftige Herrscher werden und sein Reich nicht einfach so dem Feind überlassen. Gemäß einem alten Gesetz fordert er den König zum Duell, um den Thron mit Gewalt an sich zu reißen, und gewinnt. Die Festlichkeiten geraten ins Chaos und ein neuer Krieg steht bevor.
Lion, der jüngste Sprössling des Königs Abreannas, trifft auf eine geheimnisvolle Magierin. Ihm wird vorausgesagt, dass er eine besondere Rolle in den künftigen Konflikten einnehmen wird. Lion fragt seine Eltern um Rat, wird von seinem Vater jedoch abgewiesen. Dieser verabscheut Magie, und daher ist sie auch überall im Land verboten. Es gibt jedoch einen Wald voller Magie, in dem auch die Magierin lebt, die schon von Geburt an Lions Leben im Hintergrund beobachtet. Voller Hoffnung, sie zu finden, macht er sich auf in den Magierwald und beginnt damit das Abenteuer seines Lebens. Währendessen geschehen aber auch noch andere Dinge im Land. Der Bräutigam macht sich auf die Suche nach seiner Braut, um diese aus den Fängen ihres Bruders zu befreien, und der zweite Sohn zieht in den Krieg, um das Land gegen die Truppen Thalaniens zu beschützen.
Dave T. Morgan ist kein populärer Fantasy-Autor. Im Gegenteil, "Der Schrei des Feuervogels" ist sein Erstlingswerk. Oftmals steht man solchen Romanen skeptisch gegenüber. Der Arcanum Verlag gehört nicht zu den größten Fantasy-Verlagen Deutschlands, der Autor ist unbekannt und in der Presse hört man zunächst Vorankündigungen gespickt mit Lobeshymnen. Dies führt oft dazu, dass man lieber die Finger von diesen Debüt-Romanen lässt und sich vorab durch Rezensionen erkundigt, ob das Geld es auch wirklich wert ist, dieses Buch zu kaufen. Äußerlich mag die Qualität nicht sehr überzeugen, doch die Geschichte selbst, mit dem ausführlichen, aber keinesfalls langweiligen Schreibstil überzeugt durchaus. Sicherlich mag der Rahmen der Erzählung nichts Neues sein: Der jüngste Sprössling wird zum Held, während seine großen Brüder stark für den Frieden kämpfen. Dies kennt man schon aus Grimms Märchenbüchern. Nichtsdestotrotz lässt der Autor mit seinen persönlichen Einflüssen vieles zu, was man zunächst nicht erwartet hätte, und natürlich auch der schon im Titel erwähnte Feuervogel hat eine besondere Rolle.
Zu Anfang mag man noch glauben, dass die etwas zähflüssige Beschreibung aller Charaktere nicht mehr aufhören mag. Doch schon bald stellt sich heraus, dass Dave T. Morgan auch anders kann. Der Spannungsbogen beginnt langsam, hört dann aber nicht mehr auf, auf den Leser zu wirken. Man mag nach einer gewissen Zeit das Buch nicht mehr aus den Händen legen - erstaunlich, wie schnell sich so etwas in einer Geschichte wandeln kann. Oftmals hat man Romane in der Hand, die man nach den ersten Seiten am liebsten wieder weglegen würde, da man nichts Besonderes mehr erwartet und sie so langweilig sind, dass es sich einfach nicht lohnt weiterzulesen. Hier ist dieser Eindruck natürlich etwas überspitzt ausgedrückt, so langweilig ist der Anfang gar nicht, aber zur Mitte hin wird es dafür um so spannender und ungeduldige Leser sollten hier wirklich etwas Durchhaltevermögen zeigen, denn es lohnt sich wirklich.
Der Autor lebte lange Zeit in den USA und in Italien und schreibt nun am Ammersee bei München. Die Fortsetzung der Magierkriege, Band 2 der Trilogie, ist in Vorbereitung und wird hoffentlich genauso überzeugen wie dieser Debütroman.