Serie / Zyklus: Perry Rhodan - Lemuria | |
Lfd. Nummer: 2 | |
Titel: Der Schläfer der Zeiten | |
Autor: Hans Kneifel | |
Verlag: Wilhelm Heyne Verlag | |
Titelbild: Oliver Scholl | |
Erscheinungsdatum: 2004 | |
Besprechung / Rezension von Ulrich Blode |
Der erste Band des Lemuria-Zyklus endete mit einer Niederlage Perry Rhodans. Die Akonen nahmen das lemurische Generationenraumschiff Nethack Achton in Besitz. Doch er konnte die Lemurerin Denetree und einen Speicherchip mitnehmen. Auf diesem Chip finden sich Hinweise auf eine andere Sternenarche, die Lemcha Ovir. Auf dem Raumschiff Palenque und den befreundeten Akonen von der Las-Toór machen sich die Terraner, unter ihnen Rhodan, auf dem Weg zu der Sternenarche.
Die Lebensverhältnisse auf der Lemcha Ovir sind schlecht. Nach fünfhundert Jahren Bordzeit (die 50.000 Jahren Normalzeit entsprechen, weil das Schiff fast mit Lichtgeschwindigkeit fliegt), ist die Bevölkerung auf 1.000 Personen geschrumpft. Krankheiten und Mutationen breiten sich aus. Verehrt wird, wie auch auf der Nethack Achton, ein Haluter als Hüter. In einem abgesperrten Hangar scheint sogar ein schwarzes kugelförmiges Haluterschiff untergebracht zu sein. Der Naahk Atubur Nutai, Kommandant des Schiffes, trägt einen Zellaktivator, der ihm eine gewisse Langlebigkeit verleiht. Er beschließt den Dilatationsflug zu unterbrechen, um auf einem Planeten der Mannschaft Erholung zu gönnen. Dabei trifft ein Asteroid die Lemcha Ovir, so dass sie auf den Planeten abstürzt.
Wochen später treffen Perry Rhodan, die anderen Terraner und die Akonen ein. Zuerst können sie den Lemurern nicht helfen, weil Energiewesen jede Technik ausfallen lassen. Erst nachdem sie sich mit den Menttia zu verständigen gelernt haben, gehen die Rettungsarbeiten voran. Perry Rhodan und seine Gefährten entdecken in der Polarregion zudem eine alte akonische Station.
Der Naahk Atubur Nutai wird sterbend vorgefunden, sein Zellaktivator kann ihm nicht mehr helfen. Rhodan nimmt den Datenspeicher Nutais an sich, auf dem sich wertvolle Informationen über die Geschichte des Generationenrauschiffs sein können.
Der langjährige Perry Rhodan-Autor Hans Kneifel bietet hier einen ordentlichen, aber wenig bedeutenden Roman an. Zum zweiten Mal wird eine Sternenarche gefunden und es ergibt sich nicht die Gelegenheit zur näheren Untersuchung. Welch ein Zufall, dass die Lemcha Ovir zerstört wird. Einzelne Höhepunkte ergeben sich, wenn Hinweise auf das Zyklusrätsel gegeben werden. Wer gab den Sternenarchenkommandanten ihre Zellaktivatoren? Das sind Geräte kosmischer Herkunft, die üblicherweise nur von Superintelligenzen und Kosmokraten verliehen
Spannung entsteht selten im Roman. Ein großer Teil der Handlung entsteht durch von außen kommende Ereignisse, die nichts mit dem Geheimnis um die Lemurer zu tun haben. Das sind der Asteroid, der die Arche zerstört, und die Menttia Energiewesen. Es ist schlicht einfallslos, dass die Technologien durch Fremdeinfluss ausfallen. So etwas kommt bei den Perry Rhodan-Serien inzwischen zu häufig vor (Atlan-Serie und vor allem im PR-Zyklus Der Sternenozean). Anstatt sich also mit den technischen und gesellschaftlichen Strukturen auseinandersetzen zu wollen, werden neue Elemente eingeführt, die in keinem relevanten Zusammenhang mit der gegenwärtigen und bestimmt auch zukünftigen Handlung stehen. Auf der anderen Seite haben solche Einsprengsel immer schon die Perry Rhodan-Serie ausgemacht und ihr einen vielfältigen Hintergrund verliehen.
Kneifels Personendarstellungen sind nicht trivial, aber lediglich befriedigend ausfallen. Kein einziger Charakter bleibt im Gedächtnis des Lesers haften.
Schwerwiegende Fehler finden sich nicht in Der Schläfer der Zeiten, ebenso keine Glanzpunkte.
Der Roman enthält zusätzlich: Georg Joergens, "Prospektorenbeiboot der Palenque, Typ Kriecher" (Risszeichnung). Hartmut Kasper, "Höllenfahrt & Wunderländer - Unterwegs in den vielen Welten der Science Fiction" (Aufsatz).
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