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Titel: Der Organismus - Er lebt Eine Besprechung / Rezension von Simon Haffner |
Uwe Gerhard Förster gibt mit dem Roman „Der Organismus – Er lebt“, bestehend aus phantastischen, realen, philosophisch anmutenden und kritischen Elementen, sein Debüt.
Fred, der Bruder des Biologen Paul, einem intelligenten, souveränen und charmanten Menschen, hat Geldprobleme und stiehlt für eine Gang eine unerforschte Bakterienkultur, aus der Tiefsee stammend. Als er diese versehentlich mit Gartenabfällen und Asphalt in Verbindung bringt, macht er eine erstaunliche Entdeckung: Es entsteht eine neue Asphaltart. Paul untersucht diese und stellt dabei fest, dass der Asphalt sehr nutzbare Eigenschaften aufweist: Er kann sich unter anderem regenerieren. Ideale Voraussetzungen, ein Straßenbau -Unternehmen zu gründen. Aber der Asphalt kann noch mehr: Er übermittelt jedem, der einen Hautkontakt mit ihm herstellt, bestimmte Bilder aus der Tiefsee.
Derweil geschieht ein entsetzliches Unglück: ein Schiff wird gerammt. Aber anstatt dass die Passagiere ertrinken, finden sie sich in einer großen Blase wieder, die sich in Richtung Meeresgrund bewegt. Dort angekommen treffen die Leute auf diejenigen, die für die Blase verantwortlich sind, nämliche Außerirdische, die die Menschheit ändern wollen ...
Was haben der Film „Der Tag, an dem die Erde stillstand“ aus dem Jahr 2008 und der Erstling von Uwe Gerhard Förster gemeinsam? Sie haben die gleiche Aussage: Wir Menschen können uns ändern.
Doch während die Menschen im Film erst kurz vor ihrer Vernichtung daraufkommen, hat Uwe G. Förster eine innovative Situation inszeniert: Außerirdische sind auf der Erde und kümmern sich darum, dass die Menschheit sich ändert. Mit der Blase werden Menschen zu ihnen gebracht, um von ihnen zu lernen.
Hier hat sich jemand Gedanken gemacht: das übliche Szenario, Menschheit vor Zerstörung, kommt zwar kurz vor, aber das ist nicht der entscheidenende Wendepunkt, an dem die Menschen sagen: Wir könnten uns ja mal ändern. Diese Vernichtung muss sich in diesem Buch mit einem Gastauftritt begnügen, während dem Leser eine Weisheit mitgegeben wird, die viel zentraler in die Geschichte eingebaut und auf die Gegenwart übertragbar ist: Seien wir bereit, von anderen zu lernen. Von denjenigen, die Fortschritte, die wir noch nicht erreicht haben, in bestimmten Bereichen aufweisen. Das erfordert natürlich die Fähigkeit, einzusehen, was man von anderen lernen kann, und auch, dass man sich darauf einlässt. Oder, um die Botschaft kurz und prägnant zu formulieren: Ja, wir können.
Fazit: Ein großer Pluspunkt für die Botschaft, die der Verfasser hier kreativ an den Mann bringt – und das ist es, womit dieses Buch überzeugen kann, aber ein kleines Minus, weil sich der ein oder andere gröbere Rechtschreibfehler versteckt hat. Ansonsten hebt sich Uwe Gerhard Förster nicht besonders hervor, weder negativ noch positiv.
Ein lesenswertes Buch!