Serie: ~ Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Genveränderung, Retortenzucht, parallele Welten, Frauendominanz, Verjüngung, das Aufbegehren der Natur, Alienexperimente und viele weitere klassische Themen der SF spricht Autor Klaus Beese in seinem Buch an und schuf mit seinen 22 Kurzgeschichten eine Sammlung, die wirklich fast einen Querschnitt durch die SF bietet, wenn man davon absieht, dass fast keine Geschichte im Weltraum spielt.
Seine Geschichten sind teils nachdenklich, teils kritisch, aber nicht selten mit viel Ironie erzählt. In dieser Hinsicht folgt er Robert Sheckley nach, der stets mit viel Ironie und fast einer hintergründigen Boshaftigkeit seine Geschichten erzählte. Ähnliches bekommt man auch bei Klaus Beese geboten. Allerdings fehlt ihm die Zielgerichtetheit des Altmeisters, der stets genau wusste, was für ein Ende seine Geschichte nehmen würde, und den Leser immer wieder mit überraschenden Wendungen verblüffte. Dies gelingt Klaus Beese nun nicht so. Seinen Geschichten fehlt manchmal das klare Ende oder die überraschende Wendung, von der ja Kurzgeschichten so sehr leben. Andererseits, und da liegt eine starke Begabung des Autors, gelingt ihm der Einstieg in seine Geschichten immer sehr gut. Schon nach wenigen Zeilen hat der Autor seine Szenerie skizziert, und der Leser harrt der Dinge, die nun folgen mögen. Doch dann macht der Autor nicht selten Dinge, die den Leser von den Kopf stoßen, wie der Wechsel des Blickwinkels. In einem Roman mag dies ein gängiges und gutes Stilmittel sein, das die Geschichte interessanter macht, aber bei Kurzgeschichten kommt es darauf an, den Leser von der ersten bis zur letzten Zeile zu halten, und ein solcher Wechsel durchbricht den Lesefluss. Mehr noch: Das stellt eine Neuausrichtung der Geschichte dar und alles wird in Frage gestellt, was zuvor geschrieben wurde. Ob nun durch den Wechsel des Blickwinkels oder auch durch das Hervorheben eines nebensächlicheren Handlungsfadens: Immer wieder richtet der Autor seine Geschichten neu aus und am Schluss kommt alles zu einem unbefriedigenden Ende, weil dieses nicht zum Rest der Geschicht passt.
Doch ich will nicht zu viel Kritik üben. Klaus Beese bietet ein breites Spektrum an Science-Fiction-Geschichten und wartet mit vielen interessanten Ideen auf, die den Leser durchaus faszinieren. Sein Ideenreichtum ist bemerkenswert, und wenn man bedenkt, dass letztes Jahr auch noch eine zweite Kurzgeschichtensammlung erschienen ist, kann man ihn durchaus zu den aktivsten SF-Kurzgeschichten-Autoren zählen.
6 von 10 Punkten
Seine Geschichten sind teils nachdenklich, teils kritisch, aber nicht selten mit viel Ironie erzählt. In dieser Hinsicht folgt er Robert Sheckley nach, der stets mit viel Ironie und fast einer hintergründigen Boshaftigkeit seine Geschichten erzählte. Ähnliches bekommt man auch bei Klaus Beese geboten. Allerdings fehlt ihm die Zielgerichtetheit des Altmeisters, der stets genau wusste, was für ein Ende seine Geschichte nehmen würde, und den Leser immer wieder mit überraschenden Wendungen verblüffte. Dies gelingt Klaus Beese nun nicht so. Seinen Geschichten fehlt manchmal das klare Ende oder die überraschende Wendung, von der ja Kurzgeschichten so sehr leben. Andererseits, und da liegt eine starke Begabung des Autors, gelingt ihm der Einstieg in seine Geschichten immer sehr gut. Schon nach wenigen Zeilen hat der Autor seine Szenerie skizziert, und der Leser harrt der Dinge, die nun folgen mögen. Doch dann macht der Autor nicht selten Dinge, die den Leser von den Kopf stoßen, wie der Wechsel des Blickwinkels. In einem Roman mag dies ein gängiges und gutes Stilmittel sein, das die Geschichte interessanter macht, aber bei Kurzgeschichten kommt es darauf an, den Leser von der ersten bis zur letzten Zeile zu halten, und ein solcher Wechsel durchbricht den Lesefluss. Mehr noch: Das stellt eine Neuausrichtung der Geschichte dar und alles wird in Frage gestellt, was zuvor geschrieben wurde. Ob nun durch den Wechsel des Blickwinkels oder auch durch das Hervorheben eines nebensächlicheren Handlungsfadens: Immer wieder richtet der Autor seine Geschichten neu aus und am Schluss kommt alles zu einem unbefriedigenden Ende, weil dieses nicht zum Rest der Geschicht passt.
Doch ich will nicht zu viel Kritik üben. Klaus Beese bietet ein breites Spektrum an Science-Fiction-Geschichten und wartet mit vielen interessanten Ideen auf, die den Leser durchaus faszinieren. Sein Ideenreichtum ist bemerkenswert, und wenn man bedenkt, dass letztes Jahr auch noch eine zweite Kurzgeschichtensammlung erschienen ist, kann man ihn durchaus zu den aktivsten SF-Kurzgeschichten-Autoren zählen.
6 von 10 Punkten