Reihe / Serie: Amos Daragon 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Amos Daragon ist ein Junge von 12 Jahren, der mit seinen Eltern am Rande einer Stadt wohnt. Weil der Vater aber auf Grund und Boden des Herrschers von Omain siedelte, wurde er zum lebenslänglichen Leibeigenen. Weil nicht genügend zu Essen für die Familie da ist, geht Amos zum Strand, um Muscheln und Krebse zu fangen. Dabei gelangt er in eine Höhle und findet dort die sterbende Königin der Meerjungfrauen, Crivannia. Sie bittet Amos, zur Königin Gwenfadrill im verwunschenen Wald von Tarksiss zu reisen. Amos erhält einen Stein als Erkennungszeichen und einen Dreizack. Sie erwählt ihn zu einem Maskenträger. Auf seinen nun folgenden Abenteuern, stellt er den König von Omain, den tyrannischen Herrn Edonf als Depp hin, lernt den Jungen Beorf kennen, der sich in einen Bären verwandeln kann. Dann trifft er auf einen Druiden, der ihm erklärt er hätte eine starke Waffe, die Amos aber nicht beherrscht. Auf den weiteren Abenteuern trifft er auf Wesen, die die Bewohner ganzer Dörfer und Städte zu Stein erstarren lassen können. Trotz allem ist Amos, zuerst in Begleitung seiner Eltern, später allein auf dem Weg, den verwunschenen Wald zu finden, von dem aber scheinbar niemand weiss, wo er ist. Amos hat aber vor allem das Interesse daran, gegen den bösen Zauberer Karmakas zu kämpfen. Dessen Gorgonen sind es, die die Dörfer und Städte versteinern lassen. In der Stadt Bratelgrand sind seine Eltern nämlich ebenfalls versteinert.
Amos Daragon ist ein sehr angenehm zu lesendes Buch. Es ist für Jugendliche ab sechs Jahre geeignet, die selbst lesen können. Die jungen Leser werden sich gern mit der listigen Hauptperson gleich setzen. Amos ist ein listiger und gewitzter Junge, dessen Spielkamerad gern sein möchte. Mit vielen Anspielungen an Grimms Märchen ‚Esel streck dich’, ‚die blinde Katze und der Müller’ oder Rätsel und andere Sagenfiguren wirkt das Buch als erstes nur als eine Sammlung von Personen, die neu zusammengewürfelt einen neuen Roman ergeben sollen. Doch letztlich ist es nicht der Fall. Amos wird Maskenträger um dann auf der Seite des Guten gegen das Böse anzutreten. Der kanadische Autor Bryan Perro schafft es, trotz der vielen Anleihen, einen eigenständigen Roman zu verfassen. Die Punkte die er jedoch aufführt passen nicht unbedingt nahtlos aneinander und manchmal weiss ich nicht, was er möchte. Ist es ein Schelmenroman, ein Fantasy-Buch oder nur ein phantastisches Reiseabenteuer? Ich glaube, wenn man es als modernes Märchen beschreibt, liegt man richtig.
Themenbereich "Phantastik für Kinder und Jugendliche"
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