Serie: Reiter Trilogie, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Karigan G'ladheon ist verzweifelt. Ein Kampf mit einem adeligen Jungen auf der Schule führte zum sofortigen Verweis von selbiger. Dabei war ihr einziges Vergehen, den unerzogenen Erben im Kampf besiegt und ihn so gedemütigt zu haben. Karigan beschloss, sich alleine auf den Weg nach Hause zu machen, bevor ihr Vater von der Sache erfuhr, doch auf dem langen Weg trifft sie auf einen grünen Reiter, einen Boten des Königs. Zwei schwarze Pfeile ragen aus seinem Rücken. Der Sterbende ringt dem Mädchen das Versprechen ab, eine Nachricht von höchster Wichtigkeit zum Monarchen zu bringen. Karigan ist bewusst, dass sie sich in höchste Gefahr begibt, aber sie ist ja fast schon eine erwachsene Frau. Mit dem letzten Atem warnt der Reiter sie vor einem grauen Mann - und schon bald soll das Mädchen erfahren, was ihn so gefährlich macht. Er jagt mit zwei Pfeilen. Der erste tötet, aber der zweite bindet die Seele und versklavt sie. Karigan sieht bald, dass sie nicht zurück kann, und auf dem Pferd des Reiters muss sie alles daransetzen, ihre Mission zu beenden, denn was immer in der Nachricht steht: Viele Feinde versuchen zu verhindern, dass sie diese Nachricht überbringt.
Kristen Britains Geschichte ist sehr flüssig und mitreißend geschrieben. Langeweile kommt während der über 600 Seiten nie auf. Die Geschichte hat mit Karigan eine zentrale Figur, doch das erweist sich nicht als Nachteil, da die Autorin es überzeugend schafft, dem Leser ihre streitbare Protagonisten näher zu bringen, und obwohl der Roman einige gängige Fantasy-Klischees enthält und das Ende von vornherein klar ist, fällt das nicht weiter auf. Einzig störend war die Sache, dass Karigan während ihrer Reise von Menschen, die es gut mir ihr meinen, verschiedene Gegenstände bekommt, die ihr helfen, künftige Gefahren zu meistern. Das las sich dann schon fast wie die Textfassung eines jener alten Computer Adventures. Aber dies ist, wenn man so will, die einzige Schwachstelle an dem Roman. Tatsächlich gelingt es der Autorin ab der Hälfte, den Leser zu überraschen und der Geschichte früher als erwartet eine ganz neue Richtung zu geben, denn mit der Übergabe der Botschaft sind die Abenteuer der jungen Frau längst nicht vorbei.
Fazit: ein sehr unterhaltsamer, spannender Fantasy-Roman, der einen neugierig auf die Fortsetzungen macht.
Der magische Reiter - die Rezension von Wiebke Schiefelbein