Serie/Zyklus: ~ Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Ex-Astronaut Steve Stanley wird ein ganz besonderer Job angeboten. Unter höchster Geheimhaltung wird ihm mitgeteilt, er solle mit einer Spezialeinsatztruppe in die Vergangenheit reisen, besser gesagt in den Mittelmeerraum vor 5 Millionen Jahren. Damals war die Meerenge von Gibraltar verschlossen und das Mittelmeer, das nicht durch die Binnenflüsse komplett versorgt wurde, ausgetrocknet. Diese öde Salzwüste ist nun die Bühne für eines der ambitioniertesten Projekte der amerikanischen Geschichte. Um Unabhängigkeit von den arabischen Öllieferung zu erhalten, soll in der Vergangenheit das Öl abgepumpt werden. Eine Pipeline soll bis zur Nordsee errichtet werden, und von dort soll das schwarze Gold mittels Zeitportalen in die Gegenwart gebracht werden. Doch in der Vergangenheit angekommen, erwarten Steve zwei Überraschungen: Die Araber haben Wind von der ganzen Unternehmung bekommen und haben kurzerhand die Meeresenge von Gibraltar mit einer Sprengung geöffnet. Binnen einiger Jahrzehnte wird das Mittelmeer wieder volllaufen und das Projekt der Amerikaner wird nicht realisiert werden können. Noch schlimmer ist aber, dass sich die Zukunft verändert hat und die Vereinigten Staaten zu existieren aufgehört haben. Für Steve heißt das: Es gibt kein Zurück, da niemand ihn in die Zukunft zurückholen wird.
Wolfgang Jeschkes Zeitreiseroman hat in den 80ern internationales Aufsehen erregt. Dies ist einer der wenigen deutschen Romane, die auf Englisch erschienen sind. Der Roman, noch unter dem Eindruck der gerade erst ausgeklungenen Ölkrise ersonnen, weist eine interessante Struktur auf: Im ersten Teil, in Form von drei pseudowissenschaftlichen Abhandlungen, wird erzählt, wie aus drei Artefakten geschlossen wird, dass Menschen in der Vergangenheit vor etwa 5 Millionen Jahren in der Mittelmeersenke zu Gange waren. Eigentlich ist das ja ein Zeitparadox, denn die Tat bringt die Menschen erst auf die Idee, die Mission zu unternehmen, aber in Bezug auf Zeitreisen muss sich die Logik begnügen, die zweite Geige zu spielen.
Im zweiten Teil des Buchs wird dann beschreiben, wie man die Zeitmaschine entwickelt und den Plan ausformuliert.
Erst mit dem dritten Abschnitt beginnt der eigentliche Roman und man erlebt, wie Protagonist Steve Stanley in der Vergangenheit strandet und sich einer vollkommen unerwarteten und ausweglosen Situation stellen muss.
Der Roman hat seine Stärken und Schwächen. Als Stärken sehe ich die Erzählungen zu Beginn des Romans, die über die Entdeckung der drei Artefakte bereichten. Mit sehr spitzer Feder berichtet der Autor über den Weg der Dinge, bis sie schließlich in den Händen des CIA landeten. Der Höhepunkt des Romans sind aber meiner Meinung nach die Beschreibungen der geänderten zukünftigen Realitäten. Die Berichte der unterschiedlichen Soldaten, die aus verschiedenen, voneinander abweichenden Zukünften kommen, aber zu unterschiedlichen Zeiten in der Vergangenheit ankommen, ist höchst faszinierend. Als Schwachpunkt muss gewertet werden, dass Wolfgang Jeschke zu viel in den Roman packen wollte: Die Grundidee, der Zeitkrieg, die Beeinflussung der Affenmenschen, die veränderte Zukunft, der Butterfly Effekt, die Ereignisse im Bermuda Dreieck, Atlantis und vieles mehr - das ist einfach zu viel für gut 180 Seiten. Kaum ein Aspekt wird richtig bis zum Ende durchgedacht und zu einem Ende geführt. Andererseits gibt es viele SF Romane, denen es an Ideenlosigkeit mangelt und dem Leser ist dies auf jeden Fall lieber.
Fazit: Alles in Allem ist "Der letzte Tag der Schöpfung" guter Roman, der einige faszinierende Ansätze enthält, diese aber nicht ausformuliert. 7 von 10 Punkten.
Anzumerken sei noch, dass der Roman ein Vorwort von Frank Schätzing und ein Nachwort von Autor Wolfgang Jeschke enthält. Beide Texte sind informativ und des Lesens wert. Man wünschte sich, alle Ausgaben der Meisterwerke der SF würden so ausgerüstet werden.
Wolfgang Jeschkes Zeitreiseroman hat in den 80ern internationales Aufsehen erregt. Dies ist einer der wenigen deutschen Romane, die auf Englisch erschienen sind. Der Roman, noch unter dem Eindruck der gerade erst ausgeklungenen Ölkrise ersonnen, weist eine interessante Struktur auf: Im ersten Teil, in Form von drei pseudowissenschaftlichen Abhandlungen, wird erzählt, wie aus drei Artefakten geschlossen wird, dass Menschen in der Vergangenheit vor etwa 5 Millionen Jahren in der Mittelmeersenke zu Gange waren. Eigentlich ist das ja ein Zeitparadox, denn die Tat bringt die Menschen erst auf die Idee, die Mission zu unternehmen, aber in Bezug auf Zeitreisen muss sich die Logik begnügen, die zweite Geige zu spielen.
Im zweiten Teil des Buchs wird dann beschreiben, wie man die Zeitmaschine entwickelt und den Plan ausformuliert.
Erst mit dem dritten Abschnitt beginnt der eigentliche Roman und man erlebt, wie Protagonist Steve Stanley in der Vergangenheit strandet und sich einer vollkommen unerwarteten und ausweglosen Situation stellen muss.
Der Roman hat seine Stärken und Schwächen. Als Stärken sehe ich die Erzählungen zu Beginn des Romans, die über die Entdeckung der drei Artefakte bereichten. Mit sehr spitzer Feder berichtet der Autor über den Weg der Dinge, bis sie schließlich in den Händen des CIA landeten. Der Höhepunkt des Romans sind aber meiner Meinung nach die Beschreibungen der geänderten zukünftigen Realitäten. Die Berichte der unterschiedlichen Soldaten, die aus verschiedenen, voneinander abweichenden Zukünften kommen, aber zu unterschiedlichen Zeiten in der Vergangenheit ankommen, ist höchst faszinierend. Als Schwachpunkt muss gewertet werden, dass Wolfgang Jeschke zu viel in den Roman packen wollte: Die Grundidee, der Zeitkrieg, die Beeinflussung der Affenmenschen, die veränderte Zukunft, der Butterfly Effekt, die Ereignisse im Bermuda Dreieck, Atlantis und vieles mehr - das ist einfach zu viel für gut 180 Seiten. Kaum ein Aspekt wird richtig bis zum Ende durchgedacht und zu einem Ende geführt. Andererseits gibt es viele SF Romane, denen es an Ideenlosigkeit mangelt und dem Leser ist dies auf jeden Fall lieber.
Fazit: Alles in Allem ist "Der letzte Tag der Schöpfung" guter Roman, der einige faszinierende Ansätze enthält, diese aber nicht ausformuliert. 7 von 10 Punkten.
Anzumerken sei noch, dass der Roman ein Vorwort von Frank Schätzing und ein Nachwort von Autor Wolfgang Jeschke enthält. Beide Texte sind informativ und des Lesens wert. Man wünschte sich, alle Ausgaben der Meisterwerke der SF würden so ausgerüstet werden.