Reihe: Perry Rhodan Planetenromane, Band 16 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Atlan befindet sich zusammen mit seiner Gefährtin Tyari auf dem Generationenraumschiff SOL, die sich auf dem Weg zur Galaxis Varnhagher-Ghynnst befindet. Dort soll Atlan im Auftrag der Kosmokraten, der hohen Mächte des Universums, eine ihm noch nicht bekannte Aufgabe übernehmen. Jedoch ist der Flug dorthin mit Schwierigkeiten behaftet, ändert sich für die Solaner und auch für das biologisch-positronische Computergehirn SENECA die Wahrnehmung des Weltalls um sie herum. Durch unerklärbare Verzerrungen kann sich die SOL nicht mehr im Raum orientieren, eine Navigation ist nicht mehr möglich. So gestrandet, geht man auf Ursachensuche und schon recht bald wird Atlan mit einem Ereignis aus seiner Vergangenheit konfrontiert. Mehrere Aufgaben hat der unsterbliche Arkonide zu meistern, um insgesamt zehn Stufen einer imaginären Leiter zusammen zu fügen. Erst ihre Vervollständigung und des Rätsels Lösung lässt dieSOL wieder ihren ursprünglichen Weg einschlagen.
Allerdings ist das Erfüllen dieser Aufgaben mit sehr viel Schmerz für den Arkoniden verbunden und er muss sich nicht nur den Geistern seiner Vergangenheit stellen, sondern auch die Frage, wie weit er denn für die Kosmokraten gehen würde...
Gegen Ende der Atlan-Heftromanserie 1988 steuerte die SOL eben auf die oben erwähnte Galaxis Varnhagher-Ghynnst zu, einem Ort, an dem sie in der Hauptserie Perry Rhodan schon zugange war. Die Annäherung der beiden Reihen erfolgte mit dem recht überstürzt eingefügten Abschlussband von ATLAN "Transfer" (Band 850), ohne auf detailfreudiges Wie oder Wieso einzugehen. Das Ziel von "Transfer" war nur, die allergrößten Handlungsstränge irgendwie zu einem möglichst logischen Ende zu bringen. Und so schrieb Peter Griese im Rahmen der PR Taschenbücher "Der lange Weg der SOL".
Der Band soll einen Aspekt der Reise wieder aufgreifen und die überflogenen Begebenheiten mit Leben erfüllen.
An anderer Stelle wurde erwähnt, das der Text eine vorsichtige Modernisierung erfahren hat, was ich persönlich mangels Kenntnis des Urspungstextes nicht nachvollziehen kann. Trotzdem merkt man dem Roman die Zeit an, in der er geschrieben wurde. So wird beispielsweise der Verlust von Atlans Begleiterin und Liebhaberin in zwei, drei Sätzen abgehandelt, ohne das sich der Arkonide noch größere Gedanken darüber macht. In heutigen PR-Heftromanen würde das fast 65 Seiten füllen. Trotzdem vermag es der Roman, sowohl Interesse als auch Spannung zu erzeugen, auch wenn man sich ohne eine gewisse Vorbildung mit diesem Taschenheft schwer tun wird. Die Romane der Heftromanreihe SOL waren schon immer mit einem dicken Pinselstrich Fantasy und einem gewissen Schuss Esoterik versehen, was man auch in diesem Text wieder deutlich spürt. Fans der Atlan-Serie werden dies lieben. Allerdings wird sich vor allem der Neuling in der Menge an Begriffen reiben, die mehr oder weniger als Bekannt vorausgesetzt werden. Da lohnt es sich definitiv den begleitenden Text am Ende des Taschenheftes zuerst zu lesen, um überhaupt manche Hintergründe zu begreifen.
Knifflig und vielleicht schwer zu lesen für Neueinsteiger, warme Wiedererkennungsgefühle für Fans - und für alle Leser ein spannender und mit allen Elementen der Phantastik angehauchter Roman.