Reihe: Die Goblin-Saga, Band 3 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Jig, der Goblinheld wider Willen, ist mit Relka unterwegs, einer seiner treuesten Anhängerinnen, sowie dem Gott Tymalous Schattenstern. In der Nähe sind Goblintrommler auf einem weiteren Weg unterwegs. Das Trommeln klingt grausam, und Jig ist froh, als es ein Ende hat. Jedoch nicht lange, denn ein Mensch ist derjenige, der dem nervtötenden Geräusch und mit ihm gleich den Goblintrommlern den Garaus macht. Als sich die alte Grell ihm nähert, lacht der Mensch, allerdings nicht lange. Relka, Jig und seine Feuerspinne erledigen den Menschen. Man sollte meinen, für einen Drachentöter sei das kein Problem. Doch unser Heldengoblin nimmt für gewöhnlich lieber die Beine in die Hand als eine Waffe. Daraus resultiert die alte Weisheit "Rückzug ist die beste Verteidigung."
Der kleine Sieg endet recht bald in einer Schlappe, denn Jig wird von den gefürchteten Menschen gefangen genommen und verschleppt. Hinter ihm bleiben nicht nur die anderen Goblins, sondern auch sein geliebter Berg zurück. Jig kommt in die Sklaverei. Aber wir kennen unseren Helden. Sobald sich die Möglichkeit ergibt, benutzt er die berühmte Hasenfußtaktik und verschwindet.
Die Freiheit währt nur kurz. Billa, die Blutige, eine Orkin, stellt ein Heer aus Wolfsreitern, Goblins und natürlich Orks auf, um die Menschen vom Leben zum Tode zu befördern und das Land von den bleichhäutigen Zweibeinern zu reinigen. In ihren Reihen findet Jig, zwangsläufig, wie das Wort es schon sagt, Schutz. Und wieder steht er mitten im Geschehen. Es ist fast so, als wäre er der Fokus aller kommenden Ereignisse. Isa, die ehemalige Frau von Tymalous, will den Henker der vergessenen Götter umbringen. Der Henker ist aber der Sohn des Tymalous, Tod genannt. Und Gott Schattenstern mag seinen Sohn nicht opfern. Also muss wieder jemand her, der die Kastanien aus dem Feuer holt. Ein gewisser Drachentöter namens Jig scheint dazu geradezu berufen zu sein.
Gleichzeitig lernen wir Herbststern alias Schattenstern alias Tymalous kennen. Der vergessene Gott im Hintergrund bekommt durch Jig immer neue Anhänger zugeführt und gewinnt dadurch ein wenig an Macht.
Wenn man Seite 285 liest und ganz zum Schluss die Seite, erkennt man auch die Gleichzeitigkeit der Ereignisse. Damit schließt Jim C. Hines auch einen Bogen von seinem Anti-Helden zu dessen Gott.
Der dritte in sich abgeschlossene Band scheint noch lange nicht der letzte zu sein. Jim C. Hines hat sich für seinen Anti-Helden immer eine Hintertür offen gelassen, um immer noch eine Erzählung anfügen zu können. Das Positive daran ist jedoch, dass es keine Reihe ist. Zwar sind es immer wieder die gleichen Handlungsträger, doch ist jeder Roman bislang in sich so lesbar, dass man die vorhergehenden nicht kennen muss.Ein wenig erinnert mich die Beziehung des Anti-Helden Jig zu seinem Gott Tymalous an die von Shismosis zu GON bei dem Autoren Gerd Scherm. Sehr schöne Fantasy, die ich gern empfehle.