Reihe: Star Wars Eine Rezension von Mario Pfanzagl |
Dazu kommt es, als Corran nach der Rückkehr von einer Mission feststellen muss, dass seine Frau Mirax Terrik spurlos verschwunden ist, und selbst als er mit Hilfe seines Freundes und Staffelführers Wedge Antilles Nachforschungen anstellt, findet sich keine direkte Spur zu ihr. Wie sich herausstellt, hat Mirax im Auftrag des Geheimdienstes aber über eine Piratenbande nachgeforscht, die der Neuen Republik bereits seit längerem zu schaffen macht. Da niemand ihm helfen will, kann sich Corran nur selbst Hilfe schaffen, indem er eine Jedi-Ausbildung unter den ersten Studenten Luke Skywalkers annimmt, denn so hofft er, dank seiner Machtfähigkeiten eine Spur seiner Frau finden zu können ...
Auf Yavin IV ist Corran direkt an den Ereignissen um die Vernichtung Exar Kuns beteiligt, wodurch man behaupten kann, dass "Der Kampf des Jedi" direkt an die Jedi-Akademie-Trilogie angrenzt. Sich als Fan in das Star-Wars-Universum einzubringen, ist gewiss eine einzigartige Chance, die man sich selbst wohl kaum entgehen lassen würde, aber man kann es eben auch übertreiben, wie im Falle Corran Horns geschehen. Es ist nicht allein Stackpoles ausgeprägtes Faible für den Personenkult um seinen nahezu unbesiegbaren und selbst Jedi-Meister Luke Skywalker trotz mangelnder Ausbildung ebenbürtigen Helden, der sich für die meisten Leser derart zum störenden Faktor entwickelt hat, sondern auch ein akuter Mangel an Glaubwürdigkeit bei diesem Vorgehen.
Nicht verschweigen sollte man, dass Der Kampf des Jedi ein durchaus spannender Roman ist, der Elemente des klassischen Star Wars mit einem Kriminalroman verwebt und interessante Einblicke in die Jedi Akademie gewährt, vor allem für Leser, welche die gleichnamige Trilogie von Kevin J. Anderson nicht gelesen haben. Aber das Buch hat eben so seine Schwächen, zum einen Stackpoles Narzissmus in Hinsicht auf den Charakter Corran Horn und zum anderen, dass er gerade in Hinsicht auf den wichtigsten Faktor, nämlich das Jedi-Erbe Horns, den Weg des Jedi klar überschritten hat. Was ihm fehlt, ist das psychologische Verständnis der dunklen Seite und ihre wiederum philosophische Dimension, selbst wenn Corran ein grauer Jedi sein soll.
Glücklicherweise ist Der Kampf des Jedi im Erweiterten Universum grundsätzlich relativ bedeutungslos und ohne größere Auswirkungen geblieben, also nicht wirklich ein Buch, mit dem man sich als Star-Wars-Fan vertraut machen sollte, es sei denn, man ist Corran Horn gegenüber aufgeschlossen.
Fazit:
Aber auch wenn es purer Narzissmus von Michael Stackpole ist, sich selbst als "übermächtigen" Charakter verewigt zu haben, so hat er mit "Der Kampf des Jedi" trotz allem einen durchweg lesbaren und vor allem spannenden Roman abgeliefert.