Serie/Zyklus: Mechwarrior - Dark Age 2. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Achenar in der Republik der Sphäre ist ein Planet der eine der wenigen Hyperpuls-Generatoren verfügt, mit denen man weltweit Kontakt halten kann. In einer Zeit, da der Kontakt zu anderen Welten eingeschränkt oder gar nicht mehr möglich ist, ist diese Welt etwas besonders wichtiges. Aus diesem einleuchtenden Grund ist die Republik der Inneren Sphäre stark daran interessiert den Planeten Achenar zu kontrollieren.
Wenn erst einmal die Habgier des Einen geweckt ist, will der Nachbar das Produkt der Begierde ebenfalls haben. So ist es natürlich nicht verwunderlich, wenn der Clan der Stahlwölfe ebenfalls diesen Planeten ins Auge fasst. Aber auch lokale Kräfte wie der "Schwertschwur" der Sandovals machen ihre Rechte geltend.
Der gescheiterte Mechkrieger Raul Ortega erhält eine zweite Chance. Der Zöllner übernimmt einen Legionär-Battle-Mech. Sein Ziel ist das Schlachtfeld, wo ihn die Stahlwölfe erwarten. Die Stahlwölfe fordern, wie in guten alten Clanzeiten einen Besitztest um Achenar und die Hyperpuls-Generator-Station. Für zusätzliche Verwicklung sorgt Tassa Kay. Sie ist eine, im wahrsten Sinn des Wortes, bemerkenswerte Mechkriegerin. Während die meisten Mechs, die noch existieren sogenannte Agro-Mechs sind, fällt ihr hochgezüchteter Ryoken II auf dem Schlachtfeld besonders ins Auge. Ausserdem gibt es noch den Kommandeur Erik Sandoval-Gröll. Er scheint nicht immer loyal zu sein, seinen eigenen Vorteil suchend. Drei verschiedene Gruppen suchen ihr Glück auf Achenar.
Die Verhältnisse der Inneren Sphäre sind, gelinde gesagt, verwirrend. Da sind die Stahlwölfe, die versuche, die Präfektur IV zu erobern, weitere Gruppierungen der ehemaligen Herrscherhäuser nehmen ihre Mech-Kriege wieder auf um vergessene Blutfehden zu beenden. Der fahrende Ritter Kyle Powers ist vollauf beschäftigt, schlichtend in Konflikten einzugreifen, Raul Ortega steigt vom einfachen Zöllner in den Rängen eins ums andere nach oben.
Autor Loren Coleman schrieb einen lesenswerten Battletechroman. Die Geschichte ist inhaltlich rund und vom Stil her angenehm zu lesen. Der Roman selbst fügt sich fast nahtlos in das Battletech-Universum ein.
In Verbindung mit Band 1: Geisterkrieg von Michael Stackpole, ist er ein guter Einstieg in die neue Reihe. Zudem eignet sich die neue Reihe "Dark Age" zu einem einfachen Einstieg für Battletech-Neulinge. Im vorliegenden Roman wird alles geboten, was Mechfans suchen und Battletech beliebt machte. Zweikämpfe zwischen Mechs, jedoch meist nicht mehr als vier bis fünf Maschinen auf dem Schlachtfeld, Ränkespiele und Geheimnisse der Handlungsträger sowie eine gute Beschreibung des Umfelds. Auch die Zahl der Panzer, Elementare und Infanterieeinheiten hält sich in Grenzen. Sicher, wer jetzt mit den Anfängen von Battletech, der Grey Death- oder der Kerensky-Trilogie vergleicht, kommt zu einem schlechteren Ergebnis. Für den Einstieg in eine Fortsetzungsreihe ist der Roman jedoch gut.
Der Endzeitcharme, der nach dem Untergang des eigentlichen Battletech-Universums entstand, bietet die besten Vorraussetzungen, diese Romane zu schreiben und zu lesen. Das interessante Titelbild von Franz Vohwinkel mit seinem Legionärs-Mech passt hervorragend zum Roman selbst, was bei Titelbildern leider nicht immer der Fall ist.
Zusammenfassend kann ich sagen, hier wurde eine Tür geöffnet und gewährt einen neugierigen Blick in eine veränderte Welt.
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