Serie / Zyklus: ~ Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Nach dieser Rahmengeschichte folgen nun also die 18 Erzählungen, die Ray Bradbury in dieser gelungenen Sammlung zusammengefasst hat. Fast alle Geschichten haben eines gemein und dies ist eine recht düstere Grundstimmung. Bradbury schreibt von Kindern, die ihre Eltern umbringen, um weiterhin in ihre virtuelle Welt eintauchen zu können (heute aktueller den ja), man liest von Raumfahrern in ausweglosen Situationen, von Menschen, die eine zerstörte Erde der Zukunft verlassen, um in die intakte Vergangenheit zu fliehen, und von Männern, die sich von einem Roboterdouble ersetzen lassen, um dem Eheleben entfliehen zu können. Doch dies sind nur ein paar stellvertretende Beispiele für Ray Bradburys scheinbar grenzenlose Vorstellungskraft.
Das Buch bietet eine wohlausgewogene Auswahl richtig klassischer Kurzgeschichten, die aufgrund ihres Alter manchmal etwas vorhersehbar sind. In anderen Fällen aber ist Bradbury aktueller den je und seine warnenden Worte werden wohl auch in 50 Jahren, wenn nicht gar in 100 Jahren, noch auf taube Ohren stoßen. Eines jedoch bietet diese Sammlung auf jeden Fall: einen Querschnitt durch das Schaffenswerk eines der produktivsten Kurzgeschichtenschreiber der Phantastik. Mehr als 1000 Short Stories und Erzählungen hat er in seiner langen Schaffensperiode verfasst und das SF Genre auf seine Weise mitgeprägt.
Fazit: eine gelungene Sammlung von Kurzgeschichten, die durch eine Rahmenhandlung verbunden werden. Die guten bis sehr guten Geschichten geben einen hervorragenden Überblick über Bradburys Gedanken. 8 von 10 Punkten.
Titel | Originaltitel | Jahr |
Der illustrierte Mann | The Illustrated Man | 1951 |