Titel: Der Herr der Laternen oder Die traurige Geschichte vom glücklichsten Mann der Welt Eine Besprechung / Rezension von Melanie |
Der “Herr der Laternen” ist der Auftakt einer Novellen-Reihe vom Ulrich Burger Verlag. Abgesehen vom Cover, auf denen jeweils ein aufgeschlagenes Buch zu sehen ist, sind die Novellen voneinander jedoch völlig unabhängig.
Das Cover von “Der Herr der Laternen” zeigt also ebenfalls das aufgeschlagene Buch, ein Buch, aus dem im bläulichen Licht ein Mond entspringt. Abgesehen davon ist das Titelbild völlig schwarz. Ein geheimnisvolles Cover, das zumindest mich ziemlich neugierig gemacht hat.
“Glück in der Liebe, Pech im Spiel” – auf Malcolm Delaware trifft das umgekehrte Zitat zu: Alles was er in die Hand nimmt, wendet sich zum Guten, mit der Liebe hat er jedoch kein Glück. Mit dem Auftrag, den die geheimnisvolle Eve im Hain des “Herrn der Laternen” von eben diesem Herrn erhält, soll sich das jedoch ändern.
Nach einem kleinen Vorwort des Autors, das von der Liebe und der Suche nach dem Ort, an dem man gehört, erzählt, folgt die eigentliche Geschichte. Eine Geschichte, von der zumindest Thilo Corzilius sagt, dass sie wahr ist, “denn die Wahrheit steckt in vielen Dingen”.
Mit dem ersten Kapitel wird die weibliche Hauptperson, Eve, vorgestellt. An ihrer Seite wandelt man durch einen nächtlichen Hain, einen Ort, den die wenigsten jeh‘ zu sehen bekommen. Ein geheimnisvoller Ort, der den Leser schnell in den Bann zieht. Der Ort, an dem Eve auf den “Herrn der Laternen” trifft. Denn eines seiner Lichter ist Eves Aufgabe.
Das zweite Kapitel entführt den Leser in “das Reich der tausend Winkel”: Ein staubiges altes Haus voller Ecken und Winkel, das jeden Liebhaber alter Geschichten und Geheimnisse faszinieren wird. Es ist der Ruhepol der zweiten Hauptperson, Malcom. Ein Mann, der immer bekommt, was er braucht – bis auf das eine: Eine Frau, die ihn liebt. Bisher hatte keine seine Liebe für die kleinen Dinge verstanden, bis auf sein Geld hatten sie wenig von ihm gewollt. Und Geld spielte für Malcom bisher nie eine Rolle.
In einer Bar treffen Eve und Malcom aufeinander. Ein Treffen, bei denen sie gemeinsame Sympathien entdecken, allen voran die Musik – und ein Treffen, auf das viele weitere folgen, erfüllt von Musik und anderen Gemeinsamkeiten. Und bei jedem dieser Treffen fragt sich der Leser, ob sich Malcoms Traum von der Liebe doch noch erfüllen wird und welcher Auftrag Eve an seine Seite geführt hat.
Die Auflösung erfährt man, als Malcom Eve ins Reich der tausend Winkel entführt. An der Seite kleiner, blitzender Kometen entschwindet Malcolms Glück – und Eve aus seinem Leben.
Zum Glück gibt es noch mehr als den “Herrn der Laternen” – denn mit Eves Auftrag ist die Geschichte längst nicht zu Ende. Denn zwischen Himmel und Erde gibt es weit mehr als nur das Licht der Laternen. Und so kommt die Geschichte zwar nicht zu einem glücklichen, aber zu einem lieblichen Ende.
Es ist eine kurze, aber magische Geschichte, die den Leser schon mit dem Vorwort (und das ist zumindest bei mir wirklich selten) in den Bann zieht. Eine Geschichte über Glück, Musik und die Liebe. Und eine Geschichte, deren letzte Akkorde bei mir noch eine ganze Weile nachhallen werden.