Titel: Der Genesis-Code Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Pacal ist elf Jahre alt und lebt in Südamerika. Schnell hat er herausgefunden, dass man mit alten Grabbeigaben ein einträgliches Geschäft machen kann. Mit seiner Schwester Aluna macht er sich im Regenwald von West-Belize auf, in einem neu entdeckten Grab etwas Wertvolles zu finden. Eher ist es jedoch so, dass sie von etwas gefunden werden.
Dr. Christian Madison hat sich nach der Trennung von seiner Frau in die Arbeit gestürzt. Grund der Trennung war der Tod seines Sohnes durch Krebs. Mit dem Tod kam die Trennung, kam die Arbeit.
An einem anderen Ende der Stadt in Lower Manhatten, im Millenium Tower. Dr. Joshua Ambergris arbeitet ebenfalls in der Nacht. Der Gründer des Biotechnikgiganten Triad Genomics hat die nächtliche Arbeit nicht mehr nötig. Er ist reich und berühmt und angesehen. Trotzdem hat er ein Problem. Im 34. Stockwerk des hochgesicherten Büroturms taucht plötzlich ein Einbrecher und Mörder auf. Und es ist klar, Ambergris’ letztes Stündlein - ja noch nicht einmal Viertelstündlein - hat geschlagen.
Der Mord an dem Industriellen wird ausgerechnet dessen Freund Madison in die Schuhe geschoben. Gleichzeitig erhält dieser eine codierte Nachricht, die es zu lösen gilt, damit Madison das Geheimnis von Ambergris für die Nachwelt erhalten kann. Aber nicht nur Madison ist an dem Geheimnis interessiert. Es zeigt sich, dass verschiedene Gruppierungen ebenfalls daran interessiert sind. Madison erkennt, dass sein Freund an menschlichen Genen arbeitete, in deren nicht benutzten Sequenzen wichtige Informationen versteckt sein sollen. Ambergris stützte sich dabei auf verschiedene Texte, der christlichen Bibel ebenso wie jüdischer Schriften und altägyptischer sowie Maya-Hiroglyphen.
Der Roman erinnert sehr stark an das Unglück in Amerika, als die Twin Towers dem Erdboden gleichgemacht wurden: Justin, der Sohn Madisons, hat am 11. Geburtstag. Der Millenium Tower wird mit einer Bombendrohung geleert, der Anschlag wird muslimischen Terroristen in die Schuhe geschoben, und doch geht es um etwas ganz anderes. Der Wissenschaftskrimi beschäftigt sich mit den menschlichen Genen und dem, was darin versteckt wurde. Eine Geheimorganisation, in sich selbst zerstritten, Verschwörungstheorien, die bis in die Zeit einer Hochkultur vor unserer Kultur zurückgehen, Mord und Totschlag, Verfolgungen. Christopher Forrest hat aus all diesen Versatzstücken einen Krimi gemacht, der durchaus einen abendfüllenden Film abgäbe. Ich habe das Buch gelesen und für gut befunden.