Serie / Zyklus: ~ Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Björn wird nach einer tödlichen Verwundung im Krieg wiedererweckt und führt nun das Leben eines so genannten Zombies. Seine Lebensfunktionen sind nun stark verlangsamt und jeder Zombie erfüllt nun zivile Zwecke. So auch Björn, der nun Vaterfigur für die deutsche Waise Tabea geworden war. Wie normale Eltern muss er nun für das Kind sorgen, und das macht er sehr gewissenhaft. Tabea jedoch ist ein schwieriges Kind, und zunächst lehnt sie Björn ab. Doch dann stößt sie auf eine schreckliche Wahrheit: Zombies werden nach Erledigung ihres Auftrags entsorgt, d. h. abgeschaltet. Den Verantwortlichen ist es egal, ob der Mensch nun ein Bewusstsein oder Gefühle hat. Diesem Schicksal will sie Björn nicht überlassen, und so plant sie eine Flucht nach Afrika. Doch dieser Kontinent birgt auch im Jahre 2040 noch unzählige Gefahren.
Marcus Hammerschmitt hat sich schon vor Jahren als Science-Fiction-Autor in Deutschland etabliert. Mit Romanen und Kurzgeschichten gelang es ihm immer wieder, Verleger und Kritiker zu überzeugen. Mit diesem Buch hier jedoch ist ihm das nicht gelungen. Der kurze Roman ist in sich zerrissen. Ist nun Björn, der Ex-Soldat, die Hauptfigur oder Tabea, sein Mündel? Ist das nun ein seriöser SF-Roman oder ein grenzwertiger Jugendroman? Zumindest die Handlung im zweiten Teil legt letztere Vermutung nahe. Die Geschichte verliert an Tiefgang und beschreibt mehr und mehr die Odyssee eines Mädchens. Außerdem hätte man sich zu Beginn mehr Hintergrund und mehr Tiefgang gewünscht. Das Leben des Zombies und dessen Glaubenswelt hätten nicht nur angerissen, sondern auch ausformuliert werden müssen. So aber bleibt der Roman auf einem seichten Niveau, und all die Chancen, die das Setting bot, bleiben leider ungenutzt.
So reduziert sich der Roman nun auf einen flotten Abenteuer-Roman, der den Beginn nur zu einem Prolog degradiert. Die Reise nach Afrika und die Erlebnisse in der Wüste bis hin zur Antwort, was der Buchtitel zu bedeuten hat, sind spannend und interessant verfasst. Manchmal schreibt Hammerschmitt von Dingen, die sehr unrealistisch wirken, wie z. B. die Flucht vor den europäischen Soldaten, die die vollkommene Inkompetenz verkörpern. Das größte Manko jedoch ist, dass es dem Autoren nicht gelingt, Björn oder Tabea glaubhaft und tiefgründig zu charakterisieren. Dem Leser sind eigentlich beide Figuren mehr oder weniger egal. Was am Ende herauskam, war ein actionlastiger Roman, der wenig Tiefgang aufweist und grundsätzlich zu kurz geraten zu sein scheint. Schade, Marcus Hammerschmitt hatte früher schon bewiesen, dass er viel mehr drauf hat. Ich kann leider nicht mit in Andreas Eschbachs Lobeshymnen einstimmen, der das Buch auf dem Backcover als künftiges Kultbuch feiert.
6 von 10 Punkten.
Marcus Hammerschmitt hat sich schon vor Jahren als Science-Fiction-Autor in Deutschland etabliert. Mit Romanen und Kurzgeschichten gelang es ihm immer wieder, Verleger und Kritiker zu überzeugen. Mit diesem Buch hier jedoch ist ihm das nicht gelungen. Der kurze Roman ist in sich zerrissen. Ist nun Björn, der Ex-Soldat, die Hauptfigur oder Tabea, sein Mündel? Ist das nun ein seriöser SF-Roman oder ein grenzwertiger Jugendroman? Zumindest die Handlung im zweiten Teil legt letztere Vermutung nahe. Die Geschichte verliert an Tiefgang und beschreibt mehr und mehr die Odyssee eines Mädchens. Außerdem hätte man sich zu Beginn mehr Hintergrund und mehr Tiefgang gewünscht. Das Leben des Zombies und dessen Glaubenswelt hätten nicht nur angerissen, sondern auch ausformuliert werden müssen. So aber bleibt der Roman auf einem seichten Niveau, und all die Chancen, die das Setting bot, bleiben leider ungenutzt.
So reduziert sich der Roman nun auf einen flotten Abenteuer-Roman, der den Beginn nur zu einem Prolog degradiert. Die Reise nach Afrika und die Erlebnisse in der Wüste bis hin zur Antwort, was der Buchtitel zu bedeuten hat, sind spannend und interessant verfasst. Manchmal schreibt Hammerschmitt von Dingen, die sehr unrealistisch wirken, wie z. B. die Flucht vor den europäischen Soldaten, die die vollkommene Inkompetenz verkörpern. Das größte Manko jedoch ist, dass es dem Autoren nicht gelingt, Björn oder Tabea glaubhaft und tiefgründig zu charakterisieren. Dem Leser sind eigentlich beide Figuren mehr oder weniger egal. Was am Ende herauskam, war ein actionlastiger Roman, der wenig Tiefgang aufweist und grundsätzlich zu kurz geraten zu sein scheint. Schade, Marcus Hammerschmitt hatte früher schon bewiesen, dass er viel mehr drauf hat. Ich kann leider nicht mit in Andreas Eschbachs Lobeshymnen einstimmen, der das Buch auf dem Backcover als künftiges Kultbuch feiert.
6 von 10 Punkten.