Serie / Zyklus: Scheibenwelt / Stadtwache Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Man sagt, einst gab es einen fünften Elefanten, der zusammen mit den anderen vier Elefanten - auf Groß-A'Tuin stehend - die Scheibenwelt auf seinen Schultern trug. Doch dann rutschte der Elefant aus, machte einen kräftigen Schwung und krachte voll auf die Scheibenwelt und schuf dabei so manches Gebirge, und ein besonders großes stellt der verendete Elefant selbst dar. Man ist sich uneins, ob diese Geschichte wahr ist oder nicht, aber einig ist man sich darüber, dass der Begriff "Der fünfte Elefant" auch für eine Täuschung steht, und zwar, genauer gesagt, für das Verbergen einer ganz großen Sache.
Nun trug es sich zu, dass die Zwerge in Überwald einen neuen König inthronisieren wollten. Doch da wird es sehr politisch, denn zwischen den Zwergen, die in Ankh Morpork dem Stadtleben frönen, und den Zwergen, die wie seit uralten Zeiten in der Erde graben, gibt es Spannungen, und ganz gleich, ob nun ein progressiver oder ein konservativer König den Thron besteigt, es kann leicht zu einen Bürgerkrieg kommen. Lord Vetinari, der Patrizier von Ankh Morpork, schickt deshalb seinen besten Mann zu den Krönungsfeierlichkeiten, den Kommandanten der Stadtwache, Hauptmann Mumm. Doch dies erweißt sich als schwerer Fehler, denn als auch noch Hauptmann Karotte eine Auszeit von der Stadtwache nimmt, fällt das Amt des Kommandanten auf keinen Geringeren als Feldwebel Colon, und der mag alles sein, nur nicht kompetent, und während nun Colon die Stadtwache auseinandernimmt, müssen sich Mumm und Karotte in Überwald mit Vampiren, Werwölfen und übereifrigen Zwergen herumschlagen.
Der Roman ist zweierlei: Zum einen ist er ein Kriminalroman, denn nebenbei muss Mumm noch aufklären, was es mit dem Diebstahl der Steinsemmel der Zwerge zu tun hat, die ein nicht wegzudenkendes Insignium des Königs ist. Zum anderen ist dies auch ein Roman über Politik, und in höchst amüsanter Weise macht sich Autor Terry Pratchett so seine Gedanken dazu.
Auch sehr lesenswert sind die Passagen über Werwölfe, Vampire, Zwerge und über die "Igors", jene sonderbaren Diener, die man sich in Überwald (heißt übrigens auch im Original so) zu halten pflegt. Es geht um Mehrheiten und um Minderheiten und darum, dass es auf den Blickwinkel ankommt, denn ein Zwerg kann in Ankh Morpork einer Minderheit angehören - in Überwald sicherlich nicht.
Der fünfte Elefant ist wieder einmal ein gelungenes und sehr unterhaltsames Scheibenweltbuch. Es zeigt den feinsinnigeren und gereiften Humor des Autors, der wieder einmal seine Gedanken zu unserer Welt auf seine Scheibenwelt projiziert und auf sehr unterhaltsame Weise Seitenhiebe verteilt. Möge Terry Pratchett noch viele solche Romane schreiben.
8 von 10 Punkten.
Nun trug es sich zu, dass die Zwerge in Überwald einen neuen König inthronisieren wollten. Doch da wird es sehr politisch, denn zwischen den Zwergen, die in Ankh Morpork dem Stadtleben frönen, und den Zwergen, die wie seit uralten Zeiten in der Erde graben, gibt es Spannungen, und ganz gleich, ob nun ein progressiver oder ein konservativer König den Thron besteigt, es kann leicht zu einen Bürgerkrieg kommen. Lord Vetinari, der Patrizier von Ankh Morpork, schickt deshalb seinen besten Mann zu den Krönungsfeierlichkeiten, den Kommandanten der Stadtwache, Hauptmann Mumm. Doch dies erweißt sich als schwerer Fehler, denn als auch noch Hauptmann Karotte eine Auszeit von der Stadtwache nimmt, fällt das Amt des Kommandanten auf keinen Geringeren als Feldwebel Colon, und der mag alles sein, nur nicht kompetent, und während nun Colon die Stadtwache auseinandernimmt, müssen sich Mumm und Karotte in Überwald mit Vampiren, Werwölfen und übereifrigen Zwergen herumschlagen.
Der Roman ist zweierlei: Zum einen ist er ein Kriminalroman, denn nebenbei muss Mumm noch aufklären, was es mit dem Diebstahl der Steinsemmel der Zwerge zu tun hat, die ein nicht wegzudenkendes Insignium des Königs ist. Zum anderen ist dies auch ein Roman über Politik, und in höchst amüsanter Weise macht sich Autor Terry Pratchett so seine Gedanken dazu.
Auch sehr lesenswert sind die Passagen über Werwölfe, Vampire, Zwerge und über die "Igors", jene sonderbaren Diener, die man sich in Überwald (heißt übrigens auch im Original so) zu halten pflegt. Es geht um Mehrheiten und um Minderheiten und darum, dass es auf den Blickwinkel ankommt, denn ein Zwerg kann in Ankh Morpork einer Minderheit angehören - in Überwald sicherlich nicht.
Der fünfte Elefant ist wieder einmal ein gelungenes und sehr unterhaltsames Scheibenweltbuch. Es zeigt den feinsinnigeren und gereiften Humor des Autors, der wieder einmal seine Gedanken zu unserer Welt auf seine Scheibenwelt projiziert und auf sehr unterhaltsame Weise Seitenhiebe verteilt. Möge Terry Pratchett noch viele solche Romane schreiben.
8 von 10 Punkten.