Serie: Das Echo Labyrinth, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Max Frei ist gleichzeitig Autor und Held der Erzählung. Mit einer sehr dubiosen Lebensgeschichte wird der Autor angekündigt, was er nach Lesen dieses Buches gar nicht nötig hat. So ist zumindest die Meinung des Lesers.
Max Frei erzählt, wie er als Tagträumer in eine fremde Welt Eingang findet. Es beginnt alles ganz langsam, der Träumer befindet sich in einer Kneipe und lernt dort jemanden kennen. In immer häufigeren Traumbesuchen lernen sich die beiden besser kennen. Dabei stellt sich heraus, der Fremde in der Kneipe ist der Chef der Geheimpolizei der Stadt Echo, mit dem Namen Juffin Halli. Die beiden finden Gefallen aneinander, und so macht Juffin Max den Vorschlag, ganz nach Echo zu kommen. Max ist baff erstaunt über dieses Angebot, überlegt jedoch nicht lange und schlägt in den Handel ein. Nicht lange danach gelingt es ihm, auch körperlich nach Echo einzureisen. Er wird natürlich von Juffin Halli erwartet. Halli stellt ihn als "Das Nachtantlitz des Ehrwürdigen Leiters des Kleinen Geheimen Suchtrupps der Stadt Echo" vor. Diese ungewöhnliche Bezeichnung bedeutet nichts anderes, als dass Max die Nachtschicht des Geheimdienstes übernehmen muss. Max ist davon gar nicht enttäuscht, da er sowieso lieber tagsüber schläft. Er ist ein nachtaktiver Mensch und wird sich die nächste Zeit damit beschäftigen müssen, sich in Echo einzuleben. Echo ist eine sehr seltsame Stadt mit noch seltsameren Bewohnern und Eigenarten. Die Menschen laufen mit Turbanen und einer Art Poncho herum, tragen spitz zulaufende Schuhe, und was bei den Menschen der Erde normal erscheint, gleicht in Echo einem Tabu-Bruch.
Max lernt nach und nach seine Kollegen kennen. Da ist der Mann mit den Handschuhen, der seine Hände darin versteckt und als Mörder für den Geheimdienst arbeitet. So ungewöhnlich wie sein Beruf ist sein Name. Sir Lonely-Lokley. Oder die Spurensucherin Lady Melamori und andere mehr.
Zudem ist er in der neuen Welt ziemlich unsicher. Er mietet ein Haus mit drei Badewannen, nur um später festzustellen, dass im Gefängnis von Cholomi drei Badewannen das Mindeste sind und die Zelle Nummer fünf gemütlicher ist als sein Zuhause. Gleich von Beginn an ist er mit eingebunden in die Arbeit des Geheimdienstes. Mit seiner unkonventionellen und barbarischen Art gelingt es ihm in kürzester Zeit, vier Fälle zu lösen und sich gleichzeitig beim König beliebt zu machen.
Wenn ich jetzt auf alles in diesem Buch eingehe, bleibt dem geneigten Leser nichts zum Selberlesen übrig. Der ungewöhnliche Fantasy-Krimi ist ein wundervoll abstruses Werk und hat es mir angetan. Ich habe den Roman sehr gerne gelesen. Max Frei als Autor ist ein brillanter Spötter, der vor nichts und niemanden Halt macht. Sein überbrodelnder Einfallsreichtum macht aus Echo Labyrinth - Der Fremdling ein farbenprächtiges Werk und stellt eine Bereicherung der Fantasy-Szene dar. Mir gefällt vor allem, dass er mit den konventionellen Vorstellungen verstaubter Erzählkunst bricht und neue Wege in einer außerordentlich einfallsreichen Handlung geht. Ich warte jetzt schon sehnsüchtig auf den zweiten Teil.
Erik Schreibers weitere Rezensionen zu Das Echo Labyrinth: Band 2: Die Reise nach Kettari; Band 3: Die Füchse von Mahagon.