Serie / Zyklus: ~ Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Eine bedeutungsschwere Prophezeiung sagt das Erscheinen einer Feenkönigin voraus und die Fee Sillronn hätte nie gedacht, dass ausgerechnet ihre Tochter Naruleh die langersehnte Königin sein könnte. Doch Sillronn weiss auch, dass mit dem Erscheinen der Königin einiges Leid einhergehen wird und das jagt ihr Angst ein.
Der Gnom Kurf-Urck versetzt Naruleh unter einen Bann und redet Sillronn ein, dass nicht Naruleh, sondern deren Schwester Jorele die langersehnte Königin ist. Durch die Intrigen des Gnoms eskaliert die Lage und Sillronn verstößt Jorele, denn die Prophezeiung besagt, dass die Feenkönigin ihrer Mutter Feenflügel und Unsterblichkeit nehmen wird. Tatsächlich ist aber Jorele die einzige Person, die das Leid verhindern kann. Doch als Sillronn dies klar wird, befindet sich Jorele viele Meilen von zuhause entfernt im Exil. Für Jorele beginnt ein Weltlauf mit der Zeit um Mutter und Schwester zu retten.
So weit der Inhalt des ersten Teils des Buches. Im weiteren Verlauf erlebt man, wie der Hochmut Narulehs wiederholt Leid ins Feenreich bringt und die Feenkönigen ein ums andere Mal vor unlösbare Aufgeben stellt. Tatsächlich ist Naruleh als Protagonistin dieses Märchens ungeeignet, denn Sympathieträgerin ist sie bei Leibe nicht. Der Leser würde lieber mehr von Jorele lesen, doch Autor Jürgen Müller macht es dem Leser dieses, im Stile eines Märchen erzählten Romans, nicht so einfach. So erschafft der Autore eine ganz besondere eigenartige Atmosphäre. Die Geschichte wirkt irgendwie surreal und unwirklich, doch im großen und ganzen passt dies ja zu einem Märchen.
Doch ein Kinderbuch, wie auf dem Umschlag angepriesen, ist diese Geschichte bestimmt nicht. Dazu sind die Protagonistinnen zum einen viel zu sperrig. Zum anderen wird die Geschichte mit einer teilweisen Härte erzählt, die einen überrascht und gewiss nicht für ein Kindbuch geeignet ist. Der Fluch des Gnomen ist demnach eine Geschichte, die sich an Erwachsene richtet, die hin und wieder auch gerne ein Jugendbuch lesen wie Harry Potter, Tintenherz oder Artemis Fowl. Solche Leser werden ihren Spass mit diesem ungewöhnlichen Roman haben.
Ich persönlich hätte mir gewünscht, die Protagonisten wären weniger kantenreich gewesen, doch dies ist sicherlich Geschmacksache. Die ewigen Streitereien zwischen Jorele und Naruleh wirken streckenweise aufgesetzt und übertrieben. Da hätte ich mir gewünscht, Jürgen Müller hätte dies ein wenig zurückgefahren. Dennoch: Der Fluch des Gnomen ist ein interessanter Fantasyroman mit teilweise wunderbaren Ideen und verrückten Wendungen. Und damit der Humor nicht zu kurz kommt sorgt der Drache mit seine drei Köpfen Links, Mitte und Rechts oder der Dämon Vielmaul.
7 von 10 Punkten.
Der Fluch des Gnomen - Rezension von Jürgen Eglseer