Reihe: Lea und Luca - Das Tor zur Wahrheit, 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Lea ist ein Mädchen, deren Leben nicht so verläuft, wie sie es gerne hätte: in der Schule jede Menge Stress und ein Vater, der ständig auf Reisen ist. Als Antiquitätenhändler macht er Jagd auf ganz besondere Dinge, in der Hoffnung, dass ihm niemand diese vor der Nase wegschnappt. Und dann vergisst er noch Leas Geburtstag. Gerade an ihrem Geburtstag wird Lea wieder von Julia und ihren Freundinnen gehänselt. Julia ist ihre ärgste Feindin, denn sie ist die Anführerin dieser Anti-Lea-Gang. Leider ist Lea ausgesprochen geeignet dafür, gehänselt zu werden. Sie hat zwei verschiedenfarbige Augen, links moosgrün, rechts kupferbraun. Das macht sie überall zur Außenseiterin. Als an diesem Tag auch noch der Direktor den Streit mitbekommt, entschließt sich Lea abzuhauen. Der Rucksack ist bereits gepackt. Da geschieht es: Ein Unbekannter mit einem Krummdolch klingelt an der Tür.
Luca wohnt auf der von Säulen geschützten Insel Yleumonia. Noch dazu in einem Dorf, das geschützt in einer Höhle hinter einem Wasserfall liegt. Die Säulen sorgen dafür, dass die Insel von niemanden auf der Welt gesehen werden kann. Ein Minikontinent in der Südsee mit eigenen Regeln. Auch Luca ist ein Jugendlicher mit zwei verschiedenfarbigen Augen. Er würde gern Gardist werden, der die Insel schützt und sich für die Bevölkerung als Held darstellt. Genau wie Lea ist er ein Außenseiter, ohne Chance. Und dann kommt eine Patrouille zurück und berichtet von dem Überfall der Drachenritter. Panik steigt auf in der Bevölkerung.
Im Mittelpunkt dieser Erzählung stehen die beiden Kinder Lea und Luca, die sich nie zuvor gesehen haben, aber die Andersartigkeit der beiden führt sie zueinander. Es ist ein Jugendroman, der fesselnd geschrieben ist und Jugendlichen sehr viel Spannung bietet. Der Prolog war als Aufhänger ganz gut, in meinen Augen überflüssig, da mit dem ersten Kapitel mit Lea bereits genügend Spannung aufgebaut wurde. Martin Grothe verknüpft gekonnt die Handlungsstränge der beiden Kinder miteinander. Zuerst abwechselnd in den Kapiteln, später dann gemeinsam. Martin Grothes Ausdrucksweise gefällt mir sehr gut. Endlich mal ein Journalist und Autor, der es versteht, mit Sprache umzugehen.