Reihe: Gruselkabinett #22 |
Mit dem Hörspiel "Der fliegende Holländer" wagen sich Marc Gruppe und Stephan Bosenius zum ersten Mal aufs weite Meer und präsentieren eine Seespukgeschichte nach Heinrich Heine, die allerdings auf einer Legende beruht und - wie Michael Kirchschlager entdeckte - sich auch tatsächlich einmal zugetragen hat. Die Person, die in der Legende zum Fliegenden Holländer wurde, war ein deutscher Edelmann namens Herr von Falkenberg, der seine Frau und seinen Bruder erschlug und danach immer weiter nach Norden floh, bis er schließlich an die Nordsee kam. Dort traf er auf ein unheimliches Schiff, dessen Seeleute ihm zu riefen: "Wir erwarten dich!" Seitdem (und hier beginnt die Legende) segelt er auf diesem Schiff über die Weltmeere. Wer ihn erblickt, dem geschieht Unglück.
Sicherlich muss ich nicht extra betonen, dass auch hier Marc Gruppe wiederum erstklassige Dialoge voller Dramatik gelungen sind, die eine tragische, unheimliche und romantische Geschichte erzählen. Denn das Label Titania Medien hat sich schon längst als ein Garant für anspruchsvolle Hörspiele etabliert, das in der Reihe Gruselkabinett in Klassiker der Schauerliteratur vertont. So ist auch "Der fliegende Holländer" ein gelungenes Beispiel dafür. Beim Anhören riecht man die See und spürt den Wind, das Rauschen der Wellen und das Knarrzen des Schiffes tun ihr übriges. Zurecht bezeichnen Marc Gruppe und Stephan Bosenius ihre Werke als atmosphärische Hörspiele. Denn auch hier wird eine dichte, beinahe schon greifbare Atmosphäre geschaffen, die den Zuhörer mitreißt und so lange nicht mehr los lässt, bis der letzte Ton verhallt ist. Alles in allem ein berauschendes Erlebnis.