Serie: ~ Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Steve Augarde erzählt uns die Geschichte vom kleinen Volk weiter. Doch diesmal springt er in die Vergangenheit. Wir treffen nicht mehr auf Midge, sondern auf ihre Urgroßtante Celandine. Celandine will zum dritten Mal aus der Schule weglaufen. Celandine will weder Schuluniform noch Schnürstiefel tragen, nie wieder die Gemeinheiten ihrer Mitschülerinnen und schon gar nicht die der Aufseherin ertragen. Sie hofft diesmal mit dem Zug entkommen zu können. Jetzt, beim dritten Mal, gelingt es ihr. Im Zug trifft sie auf einen invaliden Soldaten und seine Krankenschwester. Der erste Weltkrieg tobt, und Celandine wird zum ersten Mal mit dem wirklich harten und grausamen Leben in Kontakt kommen. Als ob das Leben nicht sowieso unschön ist. Ihr Vater ist ein Tyrann und ihre Mutter bemitleidenswert hilflos. Weil in der Schule die Lehrerin auch nicht gerade ihre Freundin ist, sucht sie einen Ausweg. Damit bleibt ihr einziger Weg der in den Wald mit dem kleinen Volk. Die kleinen Leute lernte sie während eines Picknicks kennen, als sie sich auf den Howardshügel fortschlich. Seitdem hält man sie für verrückt. Hier hatte sie sich mit dem kleinen Volk angefreundet. Aber hier ist auch nicht alles schön. Die kriegerischen Ickri, die vor einiger Zeit fortzogen, sind zurückgekehrt. Sie wollen sich den Orbis holen, der gemeinsam mit dem Prüfstein den Weg ins gelobte Land Elissa zeigen soll. Doch die anderen des kleinen Volkes wollen sich nicht mit den Zielen der Ickri abgeben. Celandine steht plötzlich zwischen den Vertretern des kleinen Volks, bis es ihr gelingt, das Volk auf die Mills Farm zu bringen.
Mit "Der Elfenwald" stellt uns der englische Autor und Jazzmusiker Steve Augarde ein neues Abenteuer mit dem kleinen Volk vor. Er erzählt uns im Jahr 1915 von der Urgroßtante der elfjährigen Midge aus dem ersten Band. Er erzählt uns, wie die für Midge unbekannte Person Celandine plötzlich für den Leser zu Leben erwacht und die Musik in den Elfenwald trägt. Der Musiker Augarde greift dazu gleich zu zwei literarischen Tricks: Zum einen erzählt er die Vergangenheit, zum anderen bringt er die Musik in die Literatur. Mit letzterem ist er einer der wenigen Autoren, die der Musik einen Weg bereiten.