Serie/Zyklus: ~ Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Fred hat einen miesen Job: Seine Aufgabe ist es, sich durch den Sumpf der Gesellschaft zu bewegen und über Drogendealer an deren große Hinterleute des Drogenhandels heranzukommen. Mit einem selbstzerstörerischen Eifer geht er seiner Arbeit nach und nimmt kaum wahr, dass er inzwischen selbst drogenabhängig geworden ist. Doch der Name Fred ist nichts anderes als eine Scheinidentität und ein so genannter Jedermann-Anzug verhindert, dass jemand sein wahres Ich erkennt. Für jeden Betrachter scheint Fred ein Mann zu sein, dessen Persönlichkeitsmerkmale sich einfach nicht bestimmen lassen. Sein neuester Auftrag jedoch stellt Fred vor ein großes Problem: Die Zielperson Bob Arctor ist niemand anderes als er selbst.
Philip K. Dicks Spätwerk ist ein Roman, der die Drogenkultur der 70er in Worte bannt und dem Leser einen Blick in eine Zeit beschert, in der die Vernunft nur allzu oft hinten angestellt wurde. Der lange Entstehungsprozess von 1972 bis 1977 fand in der Phase des Interregiums zwischen der Hippiekultur und der Punk-Szene statt. Dies sind in der Tat große Gegensätze und diese finden sich auch in diesem Roman. In diesem Zusammenhang sei das Nachwort von Christian Gasser erwähnt, das deutliche Einblicke in die Situation des Autors gewährt.
Doch Der dunkle Schirm ist kein richtiger SF-Roman. Eigentlich ist nur der Jedermann-Anzug ein SF-Element und dieses ist für den Roman nicht entscheidend. Es geht in dem Roman vielmehr um Drogen, Drogenkultur, Drogenmissbrauch und Realitätsverlust. Philip K. Dick schreibt sehr autobiographisch, wie man der Nachbemerkung zu dem Roman entnehmen kann. Zum einen hat er selbst den Absturz erlebt und die folgende Entziehungskur, zum anderen ist eine ganze Liste von Menschen aus seinem Bekanntenkreis an Drogen gestorben oder bleibend geschädigt worden. Dick war dieser Roman wichtig und er wollte eine Botschaft vermitteln.
Doch was war die Botschaft? Sicherlich ist der unaufhaltsame Niedergang von Bob Arctor als Warnung zu verstehen. Aber Dick macht, dies wird in den letzten Kapiteln offenbar, den Staat verantwortlich, in dem er eine bitterböse Metapher gebraucht und einen Entzugspatienten Drogen anbauen lässt. Das Spätwerk ist handwerklich sehr gelungen, und wer ein Interesse an diesem Thema hat, wir bestimmt nicht enttäuscht werden. Doch der Science-Fiction-Leser, der sich dem Autoren aus einer anderen Richtung nähert, wird vielleicht nicht ganz zufrieden sein.
7 von 10 Punkten.
Philip K. Dicks Spätwerk ist ein Roman, der die Drogenkultur der 70er in Worte bannt und dem Leser einen Blick in eine Zeit beschert, in der die Vernunft nur allzu oft hinten angestellt wurde. Der lange Entstehungsprozess von 1972 bis 1977 fand in der Phase des Interregiums zwischen der Hippiekultur und der Punk-Szene statt. Dies sind in der Tat große Gegensätze und diese finden sich auch in diesem Roman. In diesem Zusammenhang sei das Nachwort von Christian Gasser erwähnt, das deutliche Einblicke in die Situation des Autors gewährt.
Doch Der dunkle Schirm ist kein richtiger SF-Roman. Eigentlich ist nur der Jedermann-Anzug ein SF-Element und dieses ist für den Roman nicht entscheidend. Es geht in dem Roman vielmehr um Drogen, Drogenkultur, Drogenmissbrauch und Realitätsverlust. Philip K. Dick schreibt sehr autobiographisch, wie man der Nachbemerkung zu dem Roman entnehmen kann. Zum einen hat er selbst den Absturz erlebt und die folgende Entziehungskur, zum anderen ist eine ganze Liste von Menschen aus seinem Bekanntenkreis an Drogen gestorben oder bleibend geschädigt worden. Dick war dieser Roman wichtig und er wollte eine Botschaft vermitteln.
Doch was war die Botschaft? Sicherlich ist der unaufhaltsame Niedergang von Bob Arctor als Warnung zu verstehen. Aber Dick macht, dies wird in den letzten Kapiteln offenbar, den Staat verantwortlich, in dem er eine bitterböse Metapher gebraucht und einen Entzugspatienten Drogen anbauen lässt. Das Spätwerk ist handwerklich sehr gelungen, und wer ein Interesse an diesem Thema hat, wir bestimmt nicht enttäuscht werden. Doch der Science-Fiction-Leser, der sich dem Autoren aus einer anderen Richtung nähert, wird vielleicht nicht ganz zufrieden sein.
7 von 10 Punkten.