Serie / Zyklus: Barrayar Band 12 + 13 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Dies ist nun der sechste und (vorerst?) letzte Band der gelungenen Heyne-Barrayar-Gesamtausgabe. Im Gegensatz zu der Originalausgabe dieser Sammeledition, die nur die ersten vier Bände umfasste, beschloss man beim Heyne Verlag, nicht nur die Ausgabe mit zwei weiteren Sammelbänden abzuschließen und so endlich die letzten Bände der Reihe erstmals auf Deutsch aufzulegen, sondern auch noch, ganz im Sinne der Ausgabe, die Geschichte Winterfair Games einzubeziehen. So sind jetzt in der Heyne-Barrayar-Gesamtausgabe nur zwei Geschichten nicht eingeschlossen worden und dies sind der Roman Die Quaddies von Cay Habitat und die Erzählung Dreamweaver`s Dilemma. Doch beide Geschichten spielen weit vor den Ereignissen um Cordelia und Miles und könne so nur teilweise zum Barrayar Zyklus hinzugerechnet werden.
Botschafter des Imperiums
Das politische Leben auf Barrayar ist in heller Aufregung: Während die Vorbereitungen der Hochzeit des Kaisers Gregor in die Endphase gehen, spitzen sich diverse Erbschaftsstreitigkeiten zu. Politische Intrigen werden von der einen oder anderen Seite gesponnen und diese führen teilweise höchst kreative Wendungen herbei. Derweilen umwirbt Miles Vorkosigan seinen Schwarm Ekaterin und macht dabei so ziemlich alles verkehrt. Und als wäre dies nicht schon schlimm genug, bereiten seine Gegner eine Kampagne vor, die ihn des Mordes an Ekaterins Ehemann bezichtigt. Doch wie soll er sich von dem Verdacht reinwaschen, wenn die Geheimhaltung zu diesem Vorgang ihm jegliche Aussage verbietet? Miles muss schließlich erkennen, dass ihm all seine militärische Erfahrung bei diesem Schlamassel nichts hilft.
Um es vorwegzunehmen: Dieser überaus humorvolle und spritzige Romane gehört mit zu den besten der Reihe und es ist eine Schande, dass es sieben Jahre dauerte, bis eine deutsche Übersetzung erschien. Dies ist ein Roman wie ein Shakespeare Lustspiel: voll Verwicklungen, unerwarteter Wendungen und komischer Szenen. Damit sticht der Roman schon aus der übrigen Reihe heraus und für jemanden, der die gesamte Reihe nicht gelesen hat, mag die Wirkung auch nicht so gut sein, denn es ist auch die Konstellation der Personen und der Situationen, in die sie geraten, die den Roman so unterhaltsam macht. Ganz ohne Zweifel: Lois McMaster Bujold hat hier wieder einen ganz großen Roman geschaffen, der einen fesselt und für schlaflose Nächte sorgt, weil man das Buch einfach nicht aus der Hand legen möchte.
10 von 10 Punkten.
Geschenke zum Winterfest
In dieser Geschichte liest man über einen Anschlag auf Miles Frau kurz vor dem Hochzeitsabend. Die Geschichte wird aus der Sicht von Miles Untergebenen beschrieben, die fieberhaft versuchen, den Fall zu lösen. Die Idee ist zwar gut, aber die Ausführung ist nicht so gut gelungen. Zwar ist die Geschichte spannend, aber die Autorin erreicht nicht das Niveau der vorangegangenen Geschichte.
7 von 10 Punkte.
Diplomatische Verwirrungen
Gerade als Miles und seine angetraute Ekaterin von ihrer Hochzeitsreise nach Barrayar zurückkehren wollen, werden sie von Kaiser Gregor umgeleitet. Das Ziel der Reise ist die Station Graf im sogenannten Quaddie-Raum. Dort leben genmanipulierte Menschen, deren Beinpaar durch Arme ersetzt wurde, aber auch in anderer Hinsicht sind sie perfekt an das Leben in Schwerelosigkeit angepasst. Unglücklicherweise gab es einen Zwischenfall mit einem barrayanischen Konvoi und nachdem der Admiral überreagiert hatte, wurden die Schiffe des Konvois in den Andockbuchten festgesetzt. Miles soll nun als kaiserlicher Auditor die Sache klären. Keine leichte Aufgabe angesichts der Tatsache, dass beide Seiten inzwischen zum Äußersten bereit sind. Und die Fakten sind sehr verwirrend: In einer Andockbucht wurden die sehr blutigen Spuren eines Mordes an einem Besatzungsmitglied gefunden. Doch schnell muss Miles feststellen, dass weder die Leiche zu finden ist noch dass das Blut direkt vom Opfer stammte, sondern künstlich nach der DNA repliziert wurde. Die Lösung dieses Rätsels ist auch der Schlüssel zu einem bedrohlichen Konflikt, der Barrayar und Cetaganda in den Krieg zu treiben droht. Miles bleibt nicht viel Zeit, die Hintergründe dieses Rätsels aufzudecken.
Dieser Roman ist ein gelungener und spannender Detektivroman, der fast ausschließlich auf einer Raumstation spielt. Wieder spielt die Autorin ihre Stärken voll aus, auch wenn manchmal die Geschichte ein wenig vorhersehbar wurde. Aber an Stil und Spannungsbogen gibt es nichts auszusetzen und es war eine gelungene Idee, auf die Ereignisse der Romans Die Quaddies von Cay Habitat Bezug zu nehmen, der ca. 200 Jahre vor den Abenteuer Miles Vorkosigans spielte, und die Handlung wird in dem Roman kurz angedeutet, als Miles sich ein Schwerelosigkeitsballett ansieht, dass die Ereignisse von damals andeutet. Es sind gerade diese kleinen Details, die die Barrayar-Romane über das Durchschnittsmaß der SF-Romane heben.
8 von 10 Punkten.
Dies war also der letzte Band der sechs Bände umfassenden Barrayar-Gesamtausgabe. Es ist dem Heyne Verlag hoch anzurechnen, dass man hierzulande die englische Ausgabe, die Grundlage für Band 1 bis 4, fortgesetzt hat und sogar noch die Erzählung Geschenke zum Winterfest berücksichtigt hat. Dieser Band bietet also nicht nur hervorragende SF-Unterhaltung, sondern stellt auch den Abschluss einer gelungenen Reihe dar. Bleibt nur zu hoffen, dass Lois McMaster Bujold sich in Zukunft wieder ihrem Helden Miles zuwenden wird, denn die beiden Romane machten Lust auf mehr.
Botschafter des Imperiums
Das politische Leben auf Barrayar ist in heller Aufregung: Während die Vorbereitungen der Hochzeit des Kaisers Gregor in die Endphase gehen, spitzen sich diverse Erbschaftsstreitigkeiten zu. Politische Intrigen werden von der einen oder anderen Seite gesponnen und diese führen teilweise höchst kreative Wendungen herbei. Derweilen umwirbt Miles Vorkosigan seinen Schwarm Ekaterin und macht dabei so ziemlich alles verkehrt. Und als wäre dies nicht schon schlimm genug, bereiten seine Gegner eine Kampagne vor, die ihn des Mordes an Ekaterins Ehemann bezichtigt. Doch wie soll er sich von dem Verdacht reinwaschen, wenn die Geheimhaltung zu diesem Vorgang ihm jegliche Aussage verbietet? Miles muss schließlich erkennen, dass ihm all seine militärische Erfahrung bei diesem Schlamassel nichts hilft.
Um es vorwegzunehmen: Dieser überaus humorvolle und spritzige Romane gehört mit zu den besten der Reihe und es ist eine Schande, dass es sieben Jahre dauerte, bis eine deutsche Übersetzung erschien. Dies ist ein Roman wie ein Shakespeare Lustspiel: voll Verwicklungen, unerwarteter Wendungen und komischer Szenen. Damit sticht der Roman schon aus der übrigen Reihe heraus und für jemanden, der die gesamte Reihe nicht gelesen hat, mag die Wirkung auch nicht so gut sein, denn es ist auch die Konstellation der Personen und der Situationen, in die sie geraten, die den Roman so unterhaltsam macht. Ganz ohne Zweifel: Lois McMaster Bujold hat hier wieder einen ganz großen Roman geschaffen, der einen fesselt und für schlaflose Nächte sorgt, weil man das Buch einfach nicht aus der Hand legen möchte.
10 von 10 Punkten.
Geschenke zum Winterfest
In dieser Geschichte liest man über einen Anschlag auf Miles Frau kurz vor dem Hochzeitsabend. Die Geschichte wird aus der Sicht von Miles Untergebenen beschrieben, die fieberhaft versuchen, den Fall zu lösen. Die Idee ist zwar gut, aber die Ausführung ist nicht so gut gelungen. Zwar ist die Geschichte spannend, aber die Autorin erreicht nicht das Niveau der vorangegangenen Geschichte.
7 von 10 Punkte.
Diplomatische Verwirrungen
Gerade als Miles und seine angetraute Ekaterin von ihrer Hochzeitsreise nach Barrayar zurückkehren wollen, werden sie von Kaiser Gregor umgeleitet. Das Ziel der Reise ist die Station Graf im sogenannten Quaddie-Raum. Dort leben genmanipulierte Menschen, deren Beinpaar durch Arme ersetzt wurde, aber auch in anderer Hinsicht sind sie perfekt an das Leben in Schwerelosigkeit angepasst. Unglücklicherweise gab es einen Zwischenfall mit einem barrayanischen Konvoi und nachdem der Admiral überreagiert hatte, wurden die Schiffe des Konvois in den Andockbuchten festgesetzt. Miles soll nun als kaiserlicher Auditor die Sache klären. Keine leichte Aufgabe angesichts der Tatsache, dass beide Seiten inzwischen zum Äußersten bereit sind. Und die Fakten sind sehr verwirrend: In einer Andockbucht wurden die sehr blutigen Spuren eines Mordes an einem Besatzungsmitglied gefunden. Doch schnell muss Miles feststellen, dass weder die Leiche zu finden ist noch dass das Blut direkt vom Opfer stammte, sondern künstlich nach der DNA repliziert wurde. Die Lösung dieses Rätsels ist auch der Schlüssel zu einem bedrohlichen Konflikt, der Barrayar und Cetaganda in den Krieg zu treiben droht. Miles bleibt nicht viel Zeit, die Hintergründe dieses Rätsels aufzudecken.
Dieser Roman ist ein gelungener und spannender Detektivroman, der fast ausschließlich auf einer Raumstation spielt. Wieder spielt die Autorin ihre Stärken voll aus, auch wenn manchmal die Geschichte ein wenig vorhersehbar wurde. Aber an Stil und Spannungsbogen gibt es nichts auszusetzen und es war eine gelungene Idee, auf die Ereignisse der Romans Die Quaddies von Cay Habitat Bezug zu nehmen, der ca. 200 Jahre vor den Abenteuer Miles Vorkosigans spielte, und die Handlung wird in dem Roman kurz angedeutet, als Miles sich ein Schwerelosigkeitsballett ansieht, dass die Ereignisse von damals andeutet. Es sind gerade diese kleinen Details, die die Barrayar-Romane über das Durchschnittsmaß der SF-Romane heben.
8 von 10 Punkten.
Dies war also der letzte Band der sechs Bände umfassenden Barrayar-Gesamtausgabe. Es ist dem Heyne Verlag hoch anzurechnen, dass man hierzulande die englische Ausgabe, die Grundlage für Band 1 bis 4, fortgesetzt hat und sogar noch die Erzählung Geschenke zum Winterfest berücksichtigt hat. Dieser Band bietet also nicht nur hervorragende SF-Unterhaltung, sondern stellt auch den Abschluss einer gelungenen Reihe dar. Bleibt nur zu hoffen, dass Lois McMaster Bujold sich in Zukunft wieder ihrem Helden Miles zuwenden wird, denn die beiden Romane machten Lust auf mehr.