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Titel: Der Baeldin-Mord Eine Besprechung / Rezension von Melanie |
Das Cover des Buches zeigt eine zum Teil durch einen Handschuh bedeckte Hand, die einen blutrot leuchtenden Stein an einer Kette hält. Ein Stein, aus dem sich blutrote Tropfen über den unteren Teil des Covers verteilen. Im Hintergrund kann eine Burg erkennen. Und obwohl die einzelnen Elemente des Covers wirklich gut zum Inhalt der Geschichte passen, ist es mir persönlich viel zu blutig. Zum Glück habe ich mich davon nicht vom Lesen abhalten lassen – ihr solltet das auch nicht.
Ihr erster Auftrag als Vollstreckerin führt Caitlynn auf Schloss Baildin, in den hintersten Winkel des Reiches. Sie soll dort den Mord an einer jungen Zofe aufklären. Ein Mord, dessen Hintergründe weit tiefer reichen, als es auf den ersten Blick scheint.
Cover und Inhalt versprechen auf den ersten Blick einen mittelalterlichen Krimi, tatsächlich steckt in dieser kurzen Geschichte jedoch weitaus mehr. Schon im “Vorspiel” der Geschichte offenbart sich der magische Hintergrund: Ihr “Charisma” erlaubt es den Lords, die einfachen Menschen und die, deren “Charisma” nicht annähernd so weit ausgebildet ist, geistig zu beeinflussen – bis hin zu einem tödlichen Ausgang. Als einer ihrer Vertrauten auf diese Art zu Tode kommt entdeckt die junge Caitlynn ihre eigene Gabe und erkennt ihr Schicksal.
Ein Schicksal, das sie in den schwarzen Turm geführt und zu einer vollwertigen Vollstreckerin hat werden lassen, Wahrheitssucher und Urteilsvollstrecker in einer Person. Ihr Urteil ist jedoch beileibe nicht immer tödlich: Als Vollstrecker lässt man mit Hilfe von Magie den Täter den Schmerz des Opfers erleiden.
Caitlynns erster Auftrag lässt sie gleich aus dem Vollen schöpfen. Nicht nur, dass die Identität der Zofe nicht die ist, die sie zu sein schien, fast jeder im Schloss scheint etwas zu verbergen – ebenso wie Caitlynn selbst.
Schon mit den ersten Seiten hat mich Angelika Diems magische Welt in den Bann geschlagen, durch die ganz eigene Art von Magie und durch die junge, lebenslustige Lynna, deren erwachsene Version – Caitlynn – man im Verlaufe der Ermittlungen weiter kennen lernt. Auch als eher nicht begeisterte Krimileserin haben mich die Hintergründe für den Mord ebenso fasziniert wie Caitlynns Geheimnis und die den Lords innewohnende Magie, ihr Charisma.
Caitlynns zielstrebige Ermittlungen und ihr eigenes Charisma bringen die Geheimnisse schnell ans Licht. Das “Nachspiel” offenbart dann ihr eigenes Geheimnis, sodass man als Leser mit den letzten Seiten rundum zufrieden sein könnte – wäre die Geschichte damit nicht zu Ende.
Eine magische, in sich völlig schlüssige Geschichte. Für Krimileser ist sie vielleicht nicht verwinkelt genug – für mich war sie genau richtig.