Serie/Zyklus: Antares Trilogie |
Inhalt
Im Jahre 2512 verwandelt sich der Stern Antares zur Supernova. Das Antaressystem ist nur noch eine Ansammlung von Strahlung und stellaren Überresten. Soweit so gut, aber wenn interessiert das? Die Menschen des Jahres 2512 interessiert es, da Antares der Dreh- und Angelpunkt des interstellaren Verkehrs ist. Der Überlichtverkehr wird durch Sprungpunkte ausgelöst, die zwei zufällige Sternensysteme miteinander verbinden, die Lage der Sprungpunkte wird durch die Gravitation bestimmt.
Soviel zur Einstimmung. Durch die Explosion von Antares verliert die 125 Lichtjahre von Antares entfernte Kolonie Alta ihren Sprungpunkt. Zum Glück ist die Kolonie autark und überlebt. Doch nach 125 Jahren taucht plötzlich ein unbekanntes Raumschiff in der Nähe des ursprünglichen Sprungpunktes auf und fliegt sehr schnell nach außerhalb des Systems. Lieutenant Captain Richard Drake erhält mit seinen Raumschiff Discovery den Befehl, das Schiff zu abzufangen. Dies gelingt dem Kommandanten und nach einer Untersuchung erhält man die Erkenntnis, dass dieses Schiff 1. menschlich ist und 2. in einem Krieg schwer beschädigt wurde
Natürlich gibt es keine Überlebenden und Datenbänke sind durch Strahlung gelöscht. Die Regierung erteilt nun dem so bewährten Raumschiffkommandanten den Auftrag, eine Expedition anzuführen, um herauszubekommen, was außerhalb des Systems passiert ist und Meldung zu erstatten. Darum springt man nach New Providence, dem einzigen System, mit dem Alta eine Sprungverbindung hat. Dort entdeckt man nur einen toten Planeten, aber in den Überresten findet man noch Aufzeichnungen über die Zerstörung New Providences durch die Sternenexplosion, aber auch darüber, dass nach der Nova der Erstkontakt mit einer fremden Rasse stattfand, den Ryall. Die Novaexplosion führte zu neuen Sprungverbindungen.
Der Erstkontakt bestand aus einem Angriff der Ryall. Von New Providence gab es zwei Sprungpunkte einen nach Antares und einen nach Sandar. Da Antares zu verstrahlt ist, entscheidet man sich nach Sandar zu springen. Auf Sandar wird man argwöhnisch höflich empfangen, da man seit 125 Jahren im Krieg mit den Ryall ist und neue Schiffe als Bedrohung wahrgenommen werden.
Beide Seiten haben ihre Geheimnisse, Drake darf das geborgene Raumschiff nicht erwähnen, während die Sandaraner ihre militärische Schwäche verbergen und so sind die Verhandlungen von Misstrauen begleitet. Doch dann greifen die Ryall an, beide Seiten offenbaren ihre Geheimnisse und die Ryall werden mit letzter Kraft zurückgeschlagen. Man kommt auch noch zu dem Schluss, dass das Raumschiff, welches man zu Beginn geborgen hatte, aus dem Antaressystem kam. Soweit der erste Band.
Im zweiten Band, der zwei Jahre später spielt, haben die Altaner und Sandaraner gemeinsam Strahlungsschilde entwickelt und man versucht, zur Erde vorzustoßen.
Während der Mission erbeutet man auf Corlis Raumkarten von den Ryall. Diese nimmt man mit zur Erde. Auf der Erde schließen sich die Altaner und Sandaraner wieder der Erdallianz an. Neben diesem Ereignis werden am Ende des zweiten Bandes noch zwei wichtige Dinge erledigt, eine Blockade im Ryall-Raum wird beschlossen und die Hochzeit zwischen dem inzwischen zum Fleetcaptain beförderten Richard Drake und Bethany Lindquist, der einzig anderen wichtigen Person in dem Buch.
Bethany Lindquist, Abgesandte und Tochter des Erdbotschafters, eines Erbtitels, sollte hier wie auch in Band eins die Rechte der Erde vertreten. Nebenbei versteht sich Bethany Lindquist auch gut mit einigen Kriegsgefangenen Ryall, besonders Varlan. So versteht sie die Ryallmotivation besser. Bei den Ryall gab es vor langer Zeit eine Supernova und kurz darauf entwickelte sich eine andere intelligente Spezies, mit der die Ryall um das Überleben kämpfen mussten. So entstand der Reflex, jede andere intelligente Spezies als Bedrohung zu verstehen, die man auslöschen muss. So verstand Varlan die Menschen besser und umgekehrt, doch dieser Prozess wird erst in Band drei weitergeführt, der sechs Jahre nach Band zwei spielt.
In Band drei wird der große Gegenschlag der Menschheit geführt und die Ryall werden von ihren Transportknoten abgeschnitten. Nach einem letzten Aufbäumen der Ryall werden Friedensverhandlungen geführt.
Kommentar
Das Buch ist ein recht spannendes Abenteuer, das man gerne durchlesen möchte, wenn man nicht von solchen Nebensächlichkeiten wie Essen, Schlafen und Arbeit abgehalten wird.
Der Roman liefert im Grunde nichts neues, keine kreativen Welten, tollen Raumphänomene oder neue Denkansätze in irgendeiner Art und Weise. Die Charakterisierung der Akteure ist quasi nicht vorhanden, d. h. sie beschränkt sich auf die Klischees, wie streitende und Intrigen spinnende Politiker, aufrechte, alles vorhersehende Militärs, welche die Frauen abschleppen. Es ist solide Unterhaltungslektüre, die nicht mehr sein will, aber auch nicht mehr sein braucht. Fans von Military Science Fiction und Abenteuern im Weltraum wird es gefallen, den Anderen rate ich davon ab.
Im Klappentext wird zwar der Vergleich mit John Ringo angedeutet, aber es gibt massive Unterschiede, bei Ringo existiert fast nur taktisches Gemetzel, bei der jede Schlacht bis ins Detail ausgeleuchtet wird und so Platz geschunden wird, während McCollum auf die eher strategische Ebene setzt und politische und ökonomische Aspekte eher beleuchtet, wobei es auch zu den Beschreibungen der Gefechte kommt, aber nicht so ausführlich wie bei Herrn Ringo.
Die bildhafte Beschreibung der Raummanöver und der strategischen Planungen, das Rätselraten über die Ryall, aber auch der politischen Intrigen hinter den Kulissen und vor allem der spannende und fesselnde Schreibstil, bei dem es keine Füllseiten, wie übertriebenes Technikblabla, gibt, machen das Buch trotz der inhaltlichen Mängel zu einem lesenswerten Unterhaltungsroman.
Fazit
Ein nettes, unterhaltsames Buch für zwischendurch, zum Entspannen und abschalten.
Note 2 Für Weltraumabenteuerfans; Note 4 Für Fans anspruchsvoller SF
Die Antares-Trilogie - Rezensionsübersicht