Titel: Der 13. Engel Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Alles beginnt mit einem unerklärlichen Himmelsereignis. Ein feurig roter Komet zieht seine Bahn über den Himmel. Man glaubt, dies sei ein gutes Omen, denn in der nächsten Zeit steht die Krönung des neuen Königs an. Kurz darauf verschwinden in der berühmten Kathedrale der Stadt dreizehn steinerne Engel. Und niemand will es gesehen haben.
Kurz darauf geht es mit dem Mädchen Amy Tallquist weiter. Das arme Kind ist ein sozialer Außenseiter. Sie ist die Einzige in der Stadt, die nicht zaubern kann. Darüber ist sie natürlich etwas betrübt. Sie wohnt mit ihrem Vater, einem angesehenen Journalisten, in einem kleinen Haus. Die Mutter ist seit ein paar Jahren verstorben, und so leben beide ganz allein in einem kleinen Häuschen. Das Leben ist soweit auch in Ordnung, bis plötzlich Tante Hester auftaucht und gleich danach die Polizei. Tante Hester will ihre Nichte in ein Internat stecken, um so ihrem Schwager eins auszuwischen. Hat er doch damals ihre Schwester geheiratet und sie allein zurückgelassen. Doch zuerst kommt die Polizei und verhaftet Amys Vater mit der unglaublichen Behauptung, er habe die dreizehn steinernen Engel aus der Kathedrale entführt bzw. wisse, wer es war.
Ab da geht für Amy alles durcheinander. Bei ihrer Tante ist nicht alles so, wie es sein sollte, und Amy muss feststellen dass ihre Tante in ein ganz fieses, hinterhältiges Komplott verwickelt ist. Amy bleibt nur die Flucht aus dem Haus ihrer Tante.
Amy ist die Heldin dieses Buches. Allein auf sich gestellt, lernt sie den Gärtnerlehrling Finn kennen. Mit ihm zusammen ist sie auf der Flucht vor den Verschwörern und sie wollen gleichzeitig den neuen König warnen. Dadurch ergibt sich eine wilde Verfolgungsjagd durch die Stadt, bis in die Abwässerkanäle hinein. Michael Borlik ist ein Autor, der es sehr gut versteht, die einzelnen Handlungsträger seiner Romane vorzustellen. Amy ist sehr sympathisch, sie ist sofort der Liebling des Lesers. Finn, ihr Fluchthelfer, ist ebenso freundlich beschrieben. Dagegen sind Tante Hester und ihre Verschwörer wirklich böse. Sie verfolgen die Jugendlichen, stecken sie in dunkle Keller, bedrohen sie; Finn wird verletzt und anderes mehr. Die Bösen des Buches sind wirklich böse und die Guten gut. Es ist aber nicht so, dass alles sofort eindeutig ist. Manchmal muss man nachdenken und sich überraschen lassen. Denn bei all dem, darf man eines nicht vergessen: Es geht um den dreizehnten Engel.