Reihe: Demonica, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Als Dämonenjägerin und Wächterin führt Tayla Mancuso ein Leben voller Gefahren. Gemeinsam mit ihren Arbeitskollegen schützt sie die Menschheit aufopfernd vor der Höllenbrut. Üblicherweise hatten Wächter eine schwere Kindheit, weil die Eltern früh starben oder sich anderweitig aus dem Staub machten, man sich durchschlug und eine Gruppe fand, die Aufnahme und Ausbildung gewährte und eine Rolle im Leben. So geht es auch Tayla. Wieder einmal befindet sie sich auf der Jagd und muss wegen körperlicher Unzulänglichkeit eine Schlappe hinnehmen. Während die Kollegin stirbt, wird sie schwer verletzt in das Krankenhaus Underworld General eingeliefert.
Das Besondere an diesem Krankenhaus, in dem viele oder sogar fast ausschließlich paranormale Wesen eingeliefert werden, ist, dass es von Dämonen in Menschengestalt geleitet wird. Der Chefarzt der Klinik, Eidolon, rettet Tayla das Leben. Bei ihrer Untersuchung bemerkt er, dass ihre Organe zum Teil menschlich und zum Teil dämonisch sind. Was tun? Diese Frage ist gar nicht so einfach für den eindrucksvollen und gut aussehenden Chefmediker und Dämon. Doch wozu gibt es den hippokratischen Eid? Er muss seine ganze Überzeugungskraft aufbringen, um ihr Leben vor den anderen Dämonen zu schützen. Die möchten gern ihren Spaß haben und die Jägerin foltern und töten. Andererseits weckt er in ihr eine tiefe Leidenschaft, nicht nur weil das Mädel überaus sexy ist, sondern er auch noch der Meinung ist, in ihr seine Seelengefährtin gefunden zu haben.
Eidolon steht vor dem Wandel. Das bedeutet, er wird geschlechtsreif und kann neue Bastarde zeugen. Und die attraktive Tayla wäre eine hervorragende Mutter. Als Inkubus ist er eigentlich ihr Erzfeind und somit steckt er in der berühmt-berüchtigten Zwickmühle. Dieser Zustand währt aber nur so lange, bis er Tayla in sein Bett bekommt, wo beide miteinander feucht-fröhlichen Sex haben. Tayla selbst ist erst einmal über sich selbst empört. Kurz darauf werden Dämonen ermordet aufgefunden, deren Leichen grausam verstümmelt wurden. Die beiden ungleichen Partner machen sich auf, den Schuldigen zu finden. Der Organhandel, dem sie auf die Schliche kommen und die Vermutung, dass die Wächter bis über beide Ohren darin stecken, sorgt für zusätzliche Spannung.
Die Geschichte beginnt wie in einem Fernsehfilm: Plötzlich Handlung, man weiss nicht was los ist, und muss sich erst einmal zurechtfinden. Während man bei einem Fernsehfilm weiß: ‚Ich sehe gerade eine Krankenhausserie oder einen Gruselfilm’, so hat man hier beides. Eidolon, der attraktive Chefarzt, und seine beiden Brüder Shade und Wraith führen das Krankenhaus. Wraith ist eine ziemlich kranke Type und will Tayla, kaum dass sie in der Notaufnahme angekommen ist, ans Leder. Aber weniger aus Liebestrieb denn aus Mordlust. Shades Fluch hingegen wird nur erwähnt, doch wird nicht erzählt, worum es dabei geht. Die Geschichte ist spannend, düster und erotisch. Arztserie trifft Buffy, so könnte man vereinfacht diesen Roman nennen. Er ist für Fans dieser Art sicher lesenswert.