Titel: Dellamorte, Dellamore |
Italiens Horrorruhm war schon längst vergangen, als in ebendiesem Land ein Film gedreht wurde, der bereits kurz nach seiner Kinopremiere als moderner Klassiker des Genrefilms gefeiert wurde.
Es handelt sich dabei um die Geschichte des einsamen Friedhofswärters Francesco Dellamorte, der zusammen mit seinem stummen Assistenten Gnaghi für Ruhe und Ordnung auf dem Friedhof sorgt. Und dies ist alles andere als leicht. Denn Menschen, die hier begraben werden, kommen sieben Tage nach ihrer Beerdigung wieder aus ihren Gräbern, um dort ihren kannibalischen Neigungen nachzugehen. Als Francesco eine Frau, in die er sich kopfüber verliebt hat, als Zombie erschießen muss, gleitet er in eine immer stärkere geistige Verwirrung hinein, bis er schon bald nicht mehr die Lebenden von den Toten unterscheiden kann.
Dellamorte, Dellamore (Über den Tod und über die Liebe) ist eine geradezu vollendete Mischung aus Komödie, Drama, Horror, Splatter und poetischer Gruselmär. Soavi bringt in seinem Werk so unterschiedliche Aspekte wie Zombiefilm und Tragikomödie unter einen Hut, ohne dabei verkitscht oder verblödet und nicht einmal trashig zu wirken. Alles passt zusammen. Die Charaktere besitzen eine ungeheure Tiefe und wirken dadurch überzeugend und lebendig zugleich. Es gibt eine hohe Anzahl an Untoten, die Dellamorte und sein Freund Gnaghi mit Revolver und Gewehr wieder in ihre Gräber befördern. Die Splattereffekte sind hervorragend und lassen einen Nachhall italienischen Horrorkinos mitklingen.
Michele Soavis erster Film, The Church, aus dem Jahr 1989 wurde leider kaum beachtet, wobei dieser eine ebenso wunderbare Ästhetik aufweist wie sein größter und zugleich letzter Wurf, Dellamorte, Dellamore. Zwar wurde Soavi von Dario Argento gefördert, doch hielt er dennoch dem Druck des Filmgeschäfts nicht mehr stand, so dass er sich nach 1994 völlig aus dieser Branche zurückzog.
Dellamorte, Dellamore ist und bleibt aber auf jeden Fall ein erstklassiger Horrorfilm, den Fans tief in ihr Herz schließen werden. Sowieso sollte er in keiner Horrorsammlung fehlen. Ein Meisterwerk eben.