Titel: Death Proof - Todsicher Eine Besprechung / Rezension von DomPatHug |
Nach einigen Jahren war es nun endlich wieder so weit. Ein neuer Tarantino-Movie kam in die hiesigen Kinos: Death Proof. Eigentlich geplant als Double-Feature zusammen mit dem Rodriguez-Werk "Planet Terror", wurden die beiden Filme außerhalb der USA getrennt voneinander ausgestrahlt. Dafür sind beide Filme um einige Minuten länger, was dem Publikum im Falle von Death Proof ganz klar einen Bonus in Sachen Tarantino-Dialoge einbrachte.
Story: Stuntman Mike fährt mit seinem Stuntman-US-Car durch die US-Landschaft und tötet mit dem Wagen seine Opfer. Doch irgendwann drehen einige seiner "Opfer" den Spiess um ...
Alles in allem könnte dieser Film auch mit einem Hans Müller in der Hauptrolle gedreht werden. Jedoch hätte der Streifen dann umso weniger Spaß gemacht. Kurt Russell ist einer der ganz großen Lichtblicke in diesem Tarantino-Streifen, spielt er doch seinen Charakter mit Zynismus, schwarzem Humor und absoluter Coolness, welche im Kino in dieser Form lange nicht mehr zu sehen war. Kurt Russell, ein Schauspieler, der eigentlich nie ganz weg von der Leinwand war (Dark Blue, Poseidon, Vanilla Sky), bekam aber hier endlich wieder eine Rolle, welche einem seiner alten Filmcharaktere gar nicht unähnlich ist - Snake Plissken (Escape from New York, Escape from L.A.). Hier als Stuntman Mike geniesst Russell absolut, dass er in einigen Szenen total im Mittelpunkt steht. Man merkt ihm die Spielfreude an - speziell in der Lapdance-Szene ... ;-)
Die Damen des Films waren eigentlich allesamt okay, wobei mir jedoch vor allem 2 Damen absolut im Gedächtnis geblieben sind. Das wären zum einen Vanessa Ferlito, welche als Arlene "Butterfly" ("Did you hear me, Butterfly?") einen Charakter darstellt, der zwischen Intro- und Extrovertiertheit schwankt. Sie hat eine enorme Ausstrahlung - und sexy tanzen kann sie auch ... aber eine andere Dame blieb mir absolut im Präsent im Kopf - und eventuell werden wir sie nie wieder in einer Hauptrolle zu sehen bekommen - die Rede ist von Zoí Bell, Stuntfrau von Beruf, von Quentin Tarantino jedoch zur Sprechrolle ernannt, spielt sie den Part der Stunfrau Zoí Bell absolut grandios - kein Wunder, spielt sie doch sich selbst. Doch die Szenen, in welchen Bell aufdreht (Ship's Mast, Eisenstange, Dialoge) sind einfach grandios.
Doch, es gibt noch 4 Charaktere, welche leider namenlos vollkommen vergessen gehen. So seien sie hier erwähnt:
* Chevy Nova
* Ford Mustang
* Dodge Challenger
* Dodge Charger
Tarantinos Film huldigt diesen US-Cars so dermassen, dass es dem Autofreund (wie ich einer bin) schnell passieren kann, dass das Herz beim Dröhnen eines V8-Motors dermassen aufspringt wie in keiner Szene des Films zuvor.
Dass der Soundtrack eine Klasse für sich ist, muss bei einem Tarantino-Film eigentlich gar nicht mehr erwähnt werden. Ich frage mich nur, wie Quentin es immer schafft, teils unbekannte Songs zu entdecken, welche den typischen Quentin-Style haben.
Alles in allem haben wir hier einen Film, den Tarantino-Fans gern haben müssen, den US-Car-Freaks gern haben müssen, den jeder heterosexuelle Mann gern haben muss und joa, damit auch noch die Kiffer zum Zug kommen - gepafft wird hier auch.
Einzige Schwäche des Films ist, dass nach der ersten Hälfte die Geschichte sich vermeintlich wiederholt, was einem etwas langatmig vorkommen kann. Jedoch, alles in allem ein sehr guter Film. Und nun freue ich mich auf "Planet Terror".