| Titel: Day X Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Eine Luftschutzsirene ist das letzte Zeichen von Zivilisation - wohl für lange Zeit. Ein über die Luft übertragbarer Virus verwandelt große Teile der Population in hirnlose und menschenfressende Zombies. Frank Chambers kann mit einem geheimnisvollen Mädchen aus einem Forschungslabor fliehen und trifft auf eine Gruppe Überlebender. Mit diesen zusammen gibt es knapp eine Stunde Zusammensitzen, Planen, Herumrennen, In-die-Gegend-und-auf-Zombies-schießen, Schreien, Wieder-sich-sammeln, Planen, Schreien, wieder Laufen und Schießen, Schreien übrigens und dann gegen Schluss nochmals grundloses Schreien. Was auf dem Kansas Horror Festival noch einen Preis für die beste Regie gewann, entpuppt sich meines Erachtens als ziemlich öder Humbug. Das postapokalyptische Szenario wird überhaupt nicht bearbeitet, auch wenn Regisseur Jason Bounds in einigen Interviews den Streifen als DEN Zombiefilm nach 9/11 bezeichnete und sich von diesem Ereigniss beeinflussen ließ. Sagt er zumindest. Stattdessen darf Ken Edwards den starken Mann spielen und als der immer über allen stehende Frank Chambers die verschiedensten Situationen lösen. Die eigentliche Geschichte des aus dem Forschungslabor entflohenen Virus und des Mädchens, das sich im Laufe der Zeit als der Patient X, also der Brüter der Krankheit, entpuppt, wird zu oft in den Hintergrund gedrängt. Selbst als widerspenstig gedachte Charaktere in der Gruppe der Überlebenden lassen spätestens nach dem zweiten Argument alle Widerworte fallen und machen das, was Chambers befielt. Ach, und schreien übrigens auch. Der Film sieht nicht nur aus wie ein billiger Zombiestreifen, er ist es meines Erachtens auch.