Reihe: Kurzgeschichten 2. Folge Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Das Wiegenlied der Wölfe
Vier Reisende, auf dem Weg in die nächstgrößere Stadt, um dort nach Arbeit zu suchen, werden von der Dunkelheit eingeholt. Sie beschließen, in einer Schlucht im gefährlichen Bannwald ein Nachtlager aufzuschlagen. Die drei Männer und die eine Frau machen es sich gut; es geht am Lagerfeuer gemütlich zu. Da taucht ein alter Mann auf und wird eingeladen, sich ans Feuer zu setzen. Er sagt, er sei ein alter Wildhüter, und will die vier Leute warnen. Als er sich von ihnen verabschiedet, besiegelt er ihren Untergang, weil er sagt, sie sollen ihr Feuer löschen, es würde weit zu sehen sein und allerlei unheiliges Volk anziehen.
Das Hexenglas
George als Glückspilz zu bezeichnen, weil er die Liebe seines Lebens getroffen hat, ist ein wenig übertrieben. Das hängt aber vor allem damit zusammen, dass er unbedingt eine Sanduhr kaufen will. Der Antiquitätenhändler will die Uhr aus dem Schaufenster nicht verkaufen. George ist so dreist und nimmt die Sanduhr in die Hand, und als er sie zurückstellt, dreht er sie. Der Sand läuft und das Verhängnis nimmt ebenfalls seinen Lauf. Nichts ist mehr so, wie es war, und schon gar nicht so, wie es sein sollte.
Die beiden Kurzgeschichten von Bernd Rümmelein sind böse Gruselgeschichten. Die erste handelt von einer Art Wölfen und die zweite vom Vermächtnis einer Hexe. Der Leser wird in düstere Phantasien geführt und von der Musik von Corvus Corax begleitet. Hervorheben möchte ich Johannes Steck, der die Kurzgeschichten gekonnt vorträgt. In diesem Fall gilt tatsächlich: Aller Guten Dinge sind drei.