Titel: Das Riesenbuch der Riesen Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
In einem Format von 34 x 25 cm sprengt dieses Buch jedes genormte kindliche Bücherregal. Dorling Kindersley hat es sich hier zum Thema gemacht, alles zum Thema "Riesen" zusammen zu tragen. Die in den Buchdaten angegebene, doch recht geringe Seitenzahl darf nicht darüber hinwegtäuschen, das bei diesem Buchformat jede Menge Text Platz hat. Eigentlich besteht das Buch aus einer Hardcover-Hülle, in der ein Softcover-Buch gleichen Formates eingeklebt wurde - hier befinden sich die Geschichten und Illustrationen - und ein über 130 cm großes Poster eines Riesen in 3D-Look. Letzteres ist das Highlight des Buches, da es nicht nur allerlei witzige Details enthält und allein durch seine schiere Größe besticht, auch bewegliche Teile hat man in dieses Poster mit integriert, so dass dieser 3D-Effekt allein dadurch zustande kommt, das überall irgendwas wackelt oder sich verschieben lässt. Toll gemacht, begeistert mit Sicherheit die Jungs!
Etwas entäuscht haben mich die Geschichten, denn alle sechs Stück sind Variationen bekannter Sagen, Abenteuer und Märchen - allerdings in einer Fassung, die viel vom Reiz der Ursprungsgeschichte nimmt. Teilweise wurde wesentliches gekürzt oder verändert. Trotzdem ist bemerkenswert, dass man, durch die internationale Ausrichtung des Verlages, bemüht war, aus allen Erdregionen eine bekannte Geschichte in das Buch zu integrieren. So findet sich "Sindbad" hier wieder, "Hans und die Bohnenranke" oder das wohl in den asiatischen Raum zielende "Momotaro, der Pfirsichjunge". Spannend sind die Geschichten allemal und die dazu passenden Illustrationen auch - was mich zu der Aussage bringt, das dieses Buch keinesfalls für Kinder ab vier Jahren geeignet ist, wie man der Webseite des Verlages entnehmen kann. Eher würde ich anhand der Geschichten und des doch recht filigranen Posters das Zielgruppenalter auf fünf, besser sechs Jahre hochsetzen. Denn alle Geschichten sind in einer Schriftgröße gedruckt, das auch Schulanfänger diese mit wenig Schwierigkeiten entziffern können. Für Erstklassler am Ende des Schuljahres vielleicht das passende Geschenk zu den Sommerferien?
Insgesamt ein etwas zwiespältiger Eindruck - Die schöne Aufmachung steht etwas lieblosen Variationen bekannter Geschichten gegenüber.