Reihe: Die verlorenen Chroniken der Drachenlanze, 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Gefährten der Drachenlanze retten in einer lebensgefährlichen Aktion eine Menge Sklaven. Die berüchtigten Minen von Pax Tkarkas sind ein gefährlicher Ort, die für diejenigen, die dort arbeiten, einen meist tödlichen Ausgang haben. Drachenfürst Verminaard ist der Beherrscher der Minen und stinksauer. Allerdings nicht lange, denn bald ist er tot, von Sturm Feuerklinge erschlagen. Tanis und Raistlin Majere mit den anderen Gefährten wie Tolpan Barfuss und den geretteten Sklaven flüchten in ein unbekanntes Tal, um sich dort vor ihren Verfolgern zu verbergen. Die Idee mag zwar gut sein, mit der Drachengöttin Thakisis und ihren bestialischen Dienerkreaturen auf den Fersen aber nicht unbedingt zu verwirklichen.
Die Freunde werden getrennt, doch mit dem Ziel, den Verfolgern Einhalt zu gebieten. Zudem wollen sie die eben erst erretteten Sklaven nicht wieder an die Minen und das unwürdige Dasein dort verlieren. Die getrennten Freunde haben unterschiedliche Wege eingeschlagen. Der Zwerg Flint versucht gemeinsam mit Tanis die Tore von Thorbadin zu öffnen, eine Zuflucht zu suchen und zu finden. Sturm hingegen ist auf dem Weg, den sagenumwobenen Hammer von Kharas zu finden, mit dem die Drachenlanzen geschmiedet wurden.
Das amerikanische Autorenpaar greift einmal mehr die Drachenlanze als Thema auf. Dabei fügen sie die neuen Abenteuer zwischen die ersten Romane um die Drachenlanzen ein. Damit gelingt Tracy Hickman und Margaret Weis der erzählerische Trick, auf Altbekanntes zurückzugreifen. In vielen Fällen steht die Geschichte schon fest, weil die Bücher geschrieben und veröffentlicht sind. Das Interesse fällt auf eben jene Dinge, die aus den Büchern bereits bekannt sind und nun eine neue Hauptrolle spielen. Gleichzeitig werden nicht nur neue Figuren eingeführt, sondern es wird auch auf alte Figuren zurückgegriffen. Problematisch ist dabei immer die Gratwanderung: Nehme ich als Autor zu viel Altes und mache damit etwas Neues oder darf es durchaus ein bisschen mehr sein? Die Beschreibungen der Hauptpersonen sind wieder einmal gelungen, wobei man bei den alten Figuren nur auf Bestehendes zurückgreifen muss. Auf Bestehendes mus auch zurückgegriffen werden, wenn es darum geht, neuen Lesern die Welt vorzustellen. Dies gelingt erzähltechnisch sehr gut, ohne aufgesetzt zu wirken. Auf der einen Seite gefiel mir, dass auf diese Weise Altbekanntes wieder in Erinnerung kam; auf der anderen Seite wollte ich diese Seiten gern überblättern, weil ich an der aktuellen Handlung interessiert war. Vor allem der Anfang war etwas langweilig. Trotzdem wurde es noch ein spannendes Buch des erfahrenen Autorenpaares.