Reihe: Meister der Fantasy Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Khandir ist ein Kaufmann, der aus der nicht sehr bedeutenden Hafenstadt Yannah stammt und dort seinen Geschäften nachgeht. Während einer seiner Handelsreisen wird er auf See von einem heftigen Unwetter überrascht. Sehr ungewöhnlich ist, dass zwei schwere Stürme gleichzeitig aus verschiedenen Richtungen über sein Handelsschiff hereinbrechen. Wunderbarerweise überlebt die Besatzung und das Schiff erhält nur wenige Schäden. Tagelang segeln sie über das Meer und finden sich vor der abweisenden Küste der verrufenen und gefährlichen Dracheninseln wieder.
Ihnen ist das Trinkwasser ausgegangen, und um Trinkwasser zu suchen, betreten sie sehr verhalten und vorsichtig die nächstgelegene Insel. Hier treffen sie auf ein kleines, seltsames Mädchen. Ihre Haut ist bronzefarben und ihre gelben Augen sehen einen immer so merkwürdig an. Händler Khandir nimmt das Kind trotz aller Bedenken seiner Mannschaft mit an Bord. Er nennt die Kleine Sylat und zieht sie als seine eigene Tochter auf. Sylat bleibt abweisend und unzugänglich. In einer brenzligen Situation rettet sie Khandirs neugeborenem Sohn das Leben und nennt ihn Pachiro. Diesen Namen übernimmt der Vater und fortan heißt sein Sohn so.
Jahre später wird die Hafenstadt Yannah durch eine brutale Serie von Brandstiftungen und Morden erschüttert. Die entsetzlichen Taten werden einem Feuerdämon zugeschrieben. Die beiden Jugendlichen Sylat und Pachiro beschließen, den Dämon gefangen zu nehmen, um der Mordserie und den Feuern ein Ende zu bereiten.
Zur gleichen Zeit treibt sich im fernen Daaresaal der zwielichtige Suumal herum. Jedem, der es hören will, und jedem, der es nicht hören will, erzählt er, er sei ein Schiffbrüchiger und der letzte Überlebende einer Drachenjagd. Suumal gründet eine Bande aus entlaufenen Sklaven und wird gleichzeitig vom Magier Daarob dazu gebracht, sich wieder für die Dracheninseln zu interessieren.
Die Geschichte um Sylat und ihren Adoptivvater Khandir wird geprägt von den Überschriften der ersten acht Kapitel, und diese dienen gleichzeitig als Grundlage, um das Rätsel im letzten Kapitel zu lösen. Die Handlung nimmt die Leser im Handumdrehen gefangen. Das Buch ist keines, in dem eine Welt gerettet oder das absolut Böse bekämpft werden muss. Im Mittelpunkt stehen Khandirs Familie und deren Einzelschicksale. Evelyne Okkonek beschreibt die Familie fast so, als wäre es ihre eigene. Von allen beschriebenen Personen ist Pachiro, Sylats kleiner Bruder, die Person, die mich am meisten beeindruckte. Er ist derjenige, der am meisten zu verlieren hat, aber trotzdem seinen Humor nicht verliert. Die Handlung ist spannend, leider werden aber nicht alle Knoten gelöst.