Reihe: Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer
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Eine Krankheit breitet sich unter den Superhelden aus. Spider-Man ist einer der ersten infizierten Helden, eine Veränderung in den Gegen lässt zwar die Erinnerungen und Teile der Persönlichkeit weiter existieren, jedoch richtet sich alle Motivation nur noch darauf, Fleisch zu essen. Ein Biss, ein Spritzer Blut reicht aus, um die Krankheit weiter zu verbreiten. In der Basis der Fantastic Four berät man über die Situation und versucht, mehr Daten zu sammeln. Als jedoch immer mehr der Freunde infiziert werden, ändert sich das Bild. Es geht nur noch üm das nackte Überleben. Längst sind nicht nur Superhelden Opfer dieser Pandemie, die gesamte Menschheit verwandelt sich nach und nach in fleischgierige Wesen. Während die Wissenschaftler um das letzte verbliebene Fantastic Four-Mitglied Reed Richard versuchen, einen geheimen Sammelpunkt einzurichten, arbeiten die wenigen noch mehr oder weniger gesunden Superhelden, unter anderem Wolverine, Captain America und der Punisher, daran, ihnen mehr Zeit zur Flucht zu verschaffen. Doch nicht nur die Zeit selber arbeitet gegen sie, die Infizierten haben sich zusammengetan und machen nun Jagd auf die verbliebenen "Normalen". Und ihr Anführer ist kein geringerer wie Hulk...
Die "Marvel Zombies"-Reihe ist - ehrlich gesagt - völlig an mir vorrüber gegangen. Ebenso wie die Vorgänger-Miniserie dieses Heftes "Das Marvel-Universum gegen den Punisher". Letzteres werde ich nach der Lektüre des vorliegenden Comics schleunigst nachholen, denn, obwohl ich kaum Berührungspunkte mit dem Marvel universum habe, gefiel mir die Story und die Zeichnungen gut.
Die apokalyptisch erscheinende Ausbreitung des Zombie-Virus unter den Superhelden führt dazu, das die Gesunden gegen ihre erkrankten Freunde kämpfen müssen - Freunde, mit denen sie teils jahrzehntelang Seite an Seite Recht und Ordnung verteidigt haben. Insofern ist auch der Comic voller Drama und Tragik, als bekannte Gesichter dahingemetzelt werden - auf beiden Seiten. Das, im Gegensatz zum klassischen Marvel-Zombies-Franchise, die Charaktere keine blind umherfressenden Wesen werden, sondern ihre Intelligenz und ihe Kräfte behalten, macht das ganze interessanter. Im Mittelpunkt des Geschehens steht Wolverine, der als Vertreter für das ganze Leid fungieren muss und auch selber seine seelischen und körperlichen Schäden davonträgt.
Die Zeichnungen und die Colorierung von Laurence Campbell sind auf dem ersten Blick gewöhnungsbedürftig. Manchmal stehen die Figuren etwas zu sehr statisch im Panel umher, es fehlt manchmal schon an Dynamik. Jedoch hat Campbell die düstere Ausrichtung der Story voll mitgetragen und die finsteren Handlungselemente spiegeln sich in fragmentarisch sichtbaren, teils von Schwärze durchdrungenen Gesichter wieder. Nach einigem "einlesen" wirkt der Zeichenstil so, als könnte nichts anderes zu dieser Geschichte passen.
Keine alltägliche Superhelden-Geschichte, eine düstere Weiterentwicklung der Marvel-Zombie Idee, die sich sehen lassen kann. Kaufempfehlung für alle Marvel-Fans!