Titel: Das letzte Theorem Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Als Arthur C. Clarke im März 2008 starb, ging eine Ära zu Ende: Clarke hat als Schriftsteller die moderne technische Welt wesentlich mitgeprägt und – nicht zuletzt mit 2001: Odyssee im Weltraum – den Standort des Menschen im Kosmos zu definieren versucht. Gemeinsam mit Frederik Pohl schrieb er bis zuletzt an einem Roman, der alle seine Ideen noch einmal zusammenführen und dazu eine großartige Geschichte erzählen sollte. Das letzte Theorem ist dieser Roman: Es ist Arthur C. Clarkes Botschaft an die Zukunft … (Klappentext)
Dies ist die Lebensgeschichte des Mathematik Studenten Ranjit Subramanian, der auf Sri Lanka (ebenso wie Arthur C. Clarke) seine Heimat hat, wirkt für us-amerikanische SF recht exotisch. Mit seinem Leben beginnend im zarten Alter von sechzehn Jahren, dennoch bereits Student, finden wir ihn am Ende doch nur als elektronisches Muster in der Maschine wieder. (Ähnlichkeiten mit Mustererkennung von William Gibson sind nur oberflächlicher Natur). Ranjit Subramanian höchstes Ziel ist es, das Rätsel um Fermats letztes Theorem zu lösen. Die Erlebnisse von Ranjit und sein enormer Wissensdurst lassen die restliche Welt fast vergessen. Und doch ist es diese Welt, die ihn immer wieder einholt. In seiner Naivität politischen Begebenheiten gegenüber gerät er immer wieder in eine schwierige Lage. Die Welt Zerfällt, Friedensaktivitäten bemühen sich, doch ihr Einsatz zeigt keinerlei Erfolg. Im Gegenteil die Auseinandersetzungen auf den unterschiedlichen Kontinenten nehmen zu und weiten sich aus. Das Leben von Ranjit, mit all seinen Freundschaften, Familie, Krisen etc. zieht am Auge des Lesers seltsam teilnahmslos vorbei. Das liegt zum Teil auch an der Handlung selbst, wenn etwa Ranjits Tochter entführt wird und später einfach so wieder auftaucht, findet man keine Erklärung. Das gleiche gilt für die technischen Errungenschaften und neuen Spielmöglichkeiten. Beispielhaft seine hier die Wettbewerbe in den Lavaröhren erwähnt, oder des Skyhook, von dem man sich kein richtiges Bild machen kann. Ranjit wird unter anderem als gefährlicher Terrorist verhaftet und nach ein paar Jahren holt Ihn ein Freund wieder aus dem Gefängnis heraus.
Das Ende des Romans ist vorhersehbar. Es scheint so, als ob die beiden Autoren es noch einmal wissen wollen, und beschwören das Golden Age der SF wieder herauf. Die ultimative Waffe bringt der Welt den Frieden. Die bösen Galaktiker, eine ausserirdische Lebensform tritt auf den Plan und die Vernichtung der gesamten Menschheit wird zu einer beschlossen Sache.
Die Zusammenarbeit von Arthur C. Clarke und Frederik Pohl liest sich, wie bereits erwähnt, wie eine Zeitreise zurück in das Golden Age der Science Fiction. Das Buch wirkt in vielen Passagen reichlich einfältig und rückwärtsgewandt. Stilistisch ist jedoch nichts zu bemängeln. Das Buch liest sich locker und flüssig und ist mal eben an einem Abend durchgelesen. Viele Anleihen an eigenen Büchern der beiden Autoren finden sich, wenn man genau darauf achtet.