Serie / Zyklus: ~ Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Francis Falckenberg gehört zu den wichtigeren Leuten der Kleinstadt in Norwegen. Der Antiquar hat keine grossen Hobbies, lebt vor sich hin und stellt keine grossen Ansprüche. Manches mal verkriecht er sich gern in seinem Laden mit einer Flasche Alkohol und geniesst das Leben. Es ist schliesslich Herbst und da verkriecht man sich gern an einen Platz, wo es warm und gemütlich ist und man noch viele Bücher zum Lesen findet. Seine Freundin Margareta nennt ihn naiv. Sie ist Diakonin und kennt die Sorgen und Nöte der Bürger von Oscarshavn, während Francis sich vor diesen verschliesst. Er wird in einen Mord verwickelt, als ihn ein kleines Mädchen erschien, dass er in Oscarshavn noch nie gesehen hatte.
Sie führt ihn zu den Leichen einer stadtbekannten Hure und deren Tochter, die bei einem Grossbrand in einem Aussenbezirk, dem Armenviertel Oscarshaven ums Leben kamen, deren Leichen jedoch nicht gefunden wurden. Genauso unbemerkt, wie das Kind auftauchte, verschwand es wieder. Als Francis Falckenberg seinen Fund bei der örtlichen Polizei meldet, wird er bald schon als Mörder verdächtigt. Das kleine Mädchen erscheint ihm bald wieder und führt ihn zum Moor, wo vor ungefähr fünfundzwanzig Jahren ein kleines Mädchen spurlos verschwand.
Die Fahndung nach alten vergessenen Morden beginnt und Francis Falckenhagen wird von seiner eigenen Vergangenheit eingeholt. Seine erste grosse Liebe, eine gewisse Nina Lodz, verschwand vor vielen Jahren und als seine letzte Geliebte, Victoria, in der Stadt erscheint, erscheint auch das kleine Mädchen wieder und führt den Antiquar zu einer weiteren Leiche.
Die Polizei ist jetzt soweit, ihn als einen Hauptverdächtigen anzusehen. Lediglich die Diakonin, Henrik Krogher, ein pensionierter Polizist und Janne glauben an seine Unschuld. Mit Janne kommt nun auch die Phantastik ins Spiel. Sie befasst sich mit weisser Magie, Erdlinien, Edelsteintherapie und einigem anderen mehr.
Und mehr als diesen "Anschmecker" möchte ich über das Buch gar nicht erzählen. Es ist eine zweigleisige Erzählung, die in zwei Zeiten spielt. Morton verknüpft geschickt die Handlungsstränge aus Vergangenheit und Gegenwart. Dabei bleibt er immer ein wenig mit Abstand versehen, wenn es um die reine Handlung geht. Er überlässt es den Leserinnen und Leser, die Nähe zu den Handlungspersonen aufzunehmen, sich mit ihnen gleich zu setzen. Das Kind aus dem Moor wird zwar als Fantasy-Roman bezeichnet, ist aber in meinen Augen eher ein phantastischer Krimi. Die üblichen Beifügungen, die man von einem Fantasy-Roman erwartet, fehlen gänzlich. Der Autor Morton H. Olsen bietet dafür aber einen spannenden Krimi, der sich auf weisse Magie und seltsame Vorgänge bezieht. Ich bin sicher, dass dieser Roman nicht nur im Bereich der Fantasy, sondern auch im Bereich Krimi seine Freunde finden wird.