Reihe: Das schwarze Auge, 62. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Wir spielen im Jahre 30 Hal, in Aventurien. Der phexgeweihte Greifwin ist ein junger Dieb, der im Auftrag seines Gottes Phex, des Gottes der Diebe, so einiges organisieren muss. Das heißt schlicht und einfach, er findet Dinge, die andere noch nicht verloren haben. Aber um die richtigen Dinge zu finden, bedarf es der längeren Reise nach Lowangen, einer Handelsstadt. Seit dem Krieg gegen die Orks und den hohen Tributzahlungen ist der einstige Glanz jedoch verloschen. Mit Unterstützung weiterer Diebe sucht der junge Mann nach vier magischen Gemälden, die ihm den Ort enthüllen sollen, an dem der magische Sternenstaub versteckt liegen soll. Denn dieser ist das eigentliche Ziel seines Auftrages. Eines der vier Bilder wird in der Akademie entwendet, in der die junge Adeptin Mayla ihren Studien nachgeht. Die Halbelfe erhält den Auftrag, sich um die Wiederbeschaffung der gestohlenen Gemälde zu bemühen. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn der hitzköpfige Greifwin und Mayla nicht gerade als Freunde aufeinandertreffen. Das genaue Gegenteil ist der Fall, doch als sich der Namenlose Gott einmischt, werden aus den Feinden Freunde. Es gelingt ihnen gemeinsam, das Bilderrätsel zu entschlüsseln und sich auf den Weg zu dem herausgefundenen Ort zu machen. Unterwegs treffen sie auf den Troll Krallulatsch. Das Trio birgt den Schlüssel zu einer uralten Trollfestung in den Blutzinnen mit dem beziehungsreichen Namen `Matschgroll Blutsch’, in der sich der Sternenstaub befinden soll. Allerdings sind auch andere an dem Sternenstaub interessiert. Das Besondere an ihm ist, dass er jedem, der ihn findet, einen Wunsch erfüllt. Auf der anderen Seite gibt es ein Wiederlesen mit dem schwarzen Marshall der Orks, Saddrak Whassoi. Und natürlich auch dem göttergesandten Herrscher der Schwarzpelze, Aikar Brazoragh. Er wurde von den Orken gesandt, um sie zu vereinen und zu einer großen Macht heranwachsen zu lassen. Der schwarze Marshall soll alle abtrünnigen Orks vereinen. Saddrak Whassoi soll ein Heer aus Orks vereinen und schließlich auch führen. Aber eigentlich ist auch Aikar Brazoragh hinter dem Sternenstaub her.
Es verwundert den Leser nicht, dass sich plötzlich alles zu einem großen Finale zusammenfindet. Da sind der Magier des Namenlosen Gottes, der Troll Knopphold, ein direkter Gegenspieler des Trolls Krallulatsch, die Abenteurergruppe und natürlich auch die Orks.
Thomas Finn bedient sich vieler bekannter Personen, die bereits in den DSA-Erzählungen in der einen oder anderen Form auftraten. Der Roman schließt ein paar lose Enden der Borbarad-Kampagne. Zuerst beginnt die Erzählung aus der Rollenspielwelt Das schwarze Auge als ein Stadtkrimi. Wenig später entwickelt sich eine tolkiensche Abenteuerreise daraus. Dass der Autor sich sehr der Spielewelt verbunden fühlt, merkt man diesem Roman sehr stark an. Dass beide, Finn und Roman, immer noch beliebt sind, sieht man an der zweiten Auflage bei FanPro. Mir gefiel besonders, dass er sein Regelwissen gekonnt in den Roman einbrachte und damit jeden Spieler in Verzückung brachte. Der Roman ist sehr gut in die Aventuriens eingepasst und fesselt Leserin wie Leser bis zur letzten Seite.