Reihe: Das Testament des Captain Crown, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Das Gold der Verdammten ist die erfolgreiche Fortsetzung von Fünf Hurenkinder. Da der zweite Band ohne den ersten keinen Sinn macht, hätte ich es lieber gesehen, wenn beide Teile in einem Band erschienen wären, wie es die Reihe All in One des Verlages erfolgreich vormacht.
Band zwei führt die Geschichte an der Stelle weiter, wo der erste Teil endete. Der Leser folgt der kleinen Gruppe der Hurenkinder des Kapitäns Crow, nur um einer nach dem anderen zu sterben. Selbst der Leser erfährt erst einmal nicht, warum und durch wen. Die kleine Gruppe ist auf einer Karibikinsel auf dem Weg zum Schatz. Die lose Verwandtschaft des Kapitäns Crow, fünf Kinder von fünf Frauen, traut sich gegenseitig nicht über den Weg. Ihre Gemeinschaft steht vor dem Ende, wo sie sich noch nicht einmal als Gemeinschaft sieht. Mit diesen wenigen Sätzen ist der Inhalt der Geschichte schnell erzählt. Nichts desto trotz sollte man den Comic gelesen haben. Die eindringlichen Bilder entschädigen für eine absehbare Erzählung, die doch noch mit Überraschungen aufwarten kann.
Die atmosphärische Erzählung um den ermordeten Kapitän Crown ist eine gelungene Piratengeschichte mit spannendem Abenteuer. Dazu kommt ein etwas derber Humor und auch das Ende ist wieder so, wie es der Leser nicht erwartet. Nachteil ist, dass Fehler auftreten, wie etwa die Monarchfalter, die nicht auf Karibikinseln vorkommen, sondern nur auf dem amerikanischen Festland oder die Fehler, dass angefangene Handlungsstränge nicht beendet wurden. Das Hauptabenteuer ist jedoch, wie sich die Gruppe durch einen lebensfeindlichen Dschungel schlägt, verfolgt von Piraten, beobachtet von Eingeborenen und immer auf der Hut vor den anderen Mitgliedern der Gruppe. Nur zu gern ist man bereit, die eigenen Leute zu opfern. Die Wahrheit über Crowns Tod kommt nur langsam heraus und die Beziehungen der Nachkommen untereinander sind alles andere als einfach. Im Prinzip, trotz einiger Schwächen, Fehler und Fehlendem ein rundes Abenteuer. Der Comic überzeugt vor allem durch die Zeichnungen, die in ihrer Realitätsnähe nicht zu überbieten sind.