Serie: Die Schule der Magier, 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Scott McDaniels und sein Sohn fahren nach Chicago. Wenn die Mutter von Max Geburtstag hatte, fuhr man immer in ihr Lieblingsmuseum, um dort ihre Lieblingsbilder anzusehen. So auch in diesem Jahr, nur mit dem großen Unterschied, dass Bryn McDaniels nicht dabei ist. Seit zwei Jahren ist Max' Mutter verschwunden, und niemand weiß, wohin. Trotzdem halten Vater und Sohn an dieser Tradition fest. Es ist das Museum, mit dem das eigentliche Abenteuer des dreizehnjährigen Max beginnt. Schon im Zug fällt ihm ein Mann mit zwei seltsamen Augen auf, der ihm Furcht einflößt. Im Museum ist er ebenfalls wieder da und erkundigt sich nach Max, der gerade noch in einen Raum entkommen kann, der gerade renoviert wird. Hier versteckt er sich vor dem Fremden, erlebt aber gleichzeitig ein weiteres unheimliches Abenteuer. In seinem Versteck hängt ein alter Wandteppich, der plötzlich zum Leben erwacht. Farbige, leuchtende Fäden mit gleichzeitigem Ertönen von Musik fesselt den Jungen. Gebannt achtet er darauf, was der Teppich ihm zeigt. Als er den Raum verlässt, findet ihn sein Vater und fragt ihn wo er die letzten zwei Stunden war. Wahrheitsgemäß beantwortet er die Frage und muss feststellen, dass der Raum, in dem er sich versteckte, gar nicht besteht. Nie bestanden hat. Die Seltsamkeiten gehen weiter. Er findet einen Brief in seiner Tasche, in dem sich Fremde ankündigen. Doch die erste Fremde, die auftaucht, will nichts Gutes, und als der nächste Fremde auftaucht, gerät Max' kleine Welt vollends aus dem Gleichgewicht. Der Junge erhält ein Angebot, mit einem Stipendium nach Rowan zu gehen. Auf eine ganz besondere Schule. Doch das eigentliche Abenteuer beginnt mit der Entführung von Max und Alex.
Schule der Magier des Amerikaners Henry Neff enthält viele Anspielungen auf Harry Potter. Das kann man nicht anders sagen. Aber das ist bei einem Buch für Jugendliche ab etwa 8 Jahren nicht weiter verwunderlich. Der Autor ist Lehrer, das Zielpublikum sind Schüler beiderlei Geschlechts. Der Schwerpunkt in ihrem Leben ist zur Zeit die Schule. Daher ist es ganz natürlich, diesen Lebensraum in den Mittelpunkt einer Erzählung zu stellen. Während die Erzählung zwar spannend, aber ein wenig zäh vorangeht, ist ab der Entführung von Max nicht nur mehr Spannung, sondern auch Schnelligkeit enthalten. Das Buch liest sich sehr schnell, hat man erst einmal die vielen Erklärungen hinter sich gebracht. Die Erklärungen sind wichtig, damit man die Schule auch kennen lernt, die dort lebenden Wesen und Lehrer, die Umgebung und deren Bestandteile. Ein wenig erinnert mich der kulturelle Hintergrund an die Religionsgemeinschaft der Baha'i. Nicht nur, weil deren Tempel erwähnt wird, sondern weil die Aussage, alle Menschen sind Geschwister, zum Tragen kommt. So gibt es die afrikanische Lehrerin Ndidi Awolowo, den deutschen Schüler Rolf aus Düsseldorf, japanische, irische und andere Schüler mehr. Aber trotzdem ist dieses Buch keines, das versucht eine Religion zu verbreiten, sondern eher das Gefühl zu vermitteln, dass man besser miteinander auskommt, wenn man einander versteht. Henry Neff versteht, es den Leser ganz selbstverständlich in eine Welt zu entführen, die die unsere sein kann.