Serie: ~ Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Alle fünftausend Jahre kehrt das Böse zur Erde zurück und bedroht unsere Welt von neuem. Es gibt nur eine Waffe, die das Böse bändigen kann. Geschmiedet aus den vier Elementen Wasser, Erde, Luft und Feuer, gibt es das fünfte Element, die Liebe. Nur die schafft es, das Böse in seine Schranken zu weisen und die Erde zu retten.
Im Jahre 2413 ist es mal wieder soweit. Das Böse, eine Art Antimaterie oder riesiger Komet, manifestiert sich außerhalb des Sonnensystems und dringt in den Schutzraum der Vereinigten Förderation ein. Mit jeder kriegerischen Handlung gegen das Böse wächst jedoch die Macht an.
Die Vereinigte Förderation versucht Lichtjahre von der Erde entfernt, das Böse aufzuhalten. Einzig und allein der Priester Cornelius mit seinem Amt als Wächter einer ganz bestimmten Kultstätte hat den wahren Durchblick. Nur hört leider keiner auf ihn, bis es fast zu spät ist. Cornelius verwaltet das Wissen um das Gute und trägt die Informationen über das Fünfte Element mit sich herum.
Währenddessen hat der Taxifahrer Korben Dallas ganz andere Probleme. Er steht kurz davor, seine Taxifahrerlizenz und seinen Führerschein einzubüßen. Während er durch die Schluchten der Stadt New York kurvt, steigt eine sehr ungewöhnlich attraktive Frau zu. Sie fällt ihm durch das Dach des Taxis direkt auf die Rückbank. Bevor Korben das alles richtig versteht, hat er bereits die halbe Polizei der Stadt New York auf den Fersen, die die junge Dame festnehmen will. Nichtsdestotrotz ist auch ein gewisser Herr namens Zorg hinter der Dame her. Leeloo, so ihr Name, wird von Model und Ex-Softporno-Darstellerin Milla Jovovich sehr schön dargestellt. Das bezieht sich durchaus auf ihr Äußeres. Zorg, der reichste Mann des Universums, hetzt die außerirdischen Mangalores hinter ihr her. Damit bringt sie den Taxifahrer, gespielt von Bruce Willis, in arge Bedrängnis. Der Taxifahrer selbst erinnert sehr an den Zeichentrickfilm "Heavy Metal" mit seiner ersten Kurzgeschichte. Als ehemaliger Angehöriger einer Spezialeinheit ist er Trouble gewöhnt. Doch dieser geht weit über das Maß des bei ihm sonst Üblichen hinaus. Diesmal wird er gezwungenermaßen zum Retter des Universums. Die Story ist dem Schauspieler Willis geradezu auf den Leib geschneidert. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sie mit viel Witz und Esprit zum Zuschauer herübergebracht wird.
Der größte Spaß im Film ist jedoch das fünfte Element selbst. Dergestalt dargestellt von Milla Jovovich, mit grünen Augen und roten Haaren, erinnert ihr erstes Outfit ein wenig an "Barbarella". Nach dem Klonen aus den Überresten eines abgestürzten Raumschiffs landet sie im Taxi Korbens. Leeloo verkörpert nicht nur die göttliche Kraft des Lebens, sondern ist selbst äußerst lebendig, sitzt stundenlang vor dem Computer des Paters Cornelius und lernt. Beim Stichwort Krieg scheint jedoch alles verloren. Das fünfte Element weigert sich, für die Erde und die Menschheit einzutreten. Erst muss ihr der abgehalfterte Taxifahrer seine Liebe gestehen.
Terry Bisson schrieb das Buch nach der Geschichte von Luc Besson und dessen Drehbuch. Ausgezeichnet mit Nebula-Award und dem noch berühmteren Hugo ist er eigentlich prädestiniert, den Film in Worte zu fassen.
Angeblich hat Luc Besson mit 16 Jahren dies Geschichte erträumt. Eine Metropole, die schneller in den Himmel wächst als man glauben möchte. Die Enge dieser Stadt ist erdrückend. Miniaturwohnungen mit nur einem Zimmer und eingebauter Dusche, Küche, Tiefkühlschrank etc., fliegenden Autos, jeder Menge Aliens und vielem mehr.
90 Millionen Dollar soll der Plastic-Comic auf Zelluloid gekostet haben. Die Story ist reduziert auf einen einsamen Cowboy, der für eine schöne Frau gerade mal ebenso die Welt rettet und die Sterne vom Himmel holt.
Was nun hier lang und breit über den Film geschrieben wurde, trifft auch in vielerlei Hinsicht auf das Buch zu. Flüssig geschrieben, unterhaltsam und spannend entführt es für Stunden in die angenehme Scheinwelt. Das Buch ist durchaus ohne Film eigenständig zu lesen. Wer den Film kennt, hat mit dem Buch keine Schwierigkeiten, da es fast so bunt geschrieben ist wie der Film. Und anders herum braucht der Leser keine Angst vor dem Film zu haben: Die atmosphärische Dichte der Erzählung ist sehr schön in bunte Bilder mit viel Action umgesetzt.