Reihe: Die Geisters des Landes, Band 1 |
Die Eifel ist zum Einen ein Ausflugsziel für viele Deutsche, Belgier und Luxemburger, die das Wandern im Gebirge genießen und eine tolle Landschaft sehen wollen. Zum Anderen ist es aber auch ein Ort, für den sich Wissenschaftler und auch Mythenjäger interessieren. Für die Ersteren sind es geologische und vulkanische Faktoren, die es zu untersuchen gilt, für Letztere die vielen Legenden, die es in der Eifel über Geister, Hexen und andere Wesenheiten gibt.
Genau mit diesen Geistern, Hexen und anderen Wesenheiten hat sich Judith C. Vogt beschäftigt und in eine Trilogie eingearbeitet. Der erste Band der Die Geister des Landes- Trilogie „Das Erwachen“, erschienen beim Ammianus-Verlag, ist gleichzeitig ihr erster Roman, der nicht in Aventurien, der Das Schwarze Auge-Welt, spielt. Weniger fantastisch scheint es aber in der Eifel auch nicht zuzugehen und Helden scheint es dort auch zu brauchen, denn die Geister des Landes erwachen und greifen die Bewohner der Eifel an.
Als Helden entpuppen sich schon kurz nach Beginn des Buches die Jugendlichen Gregor, Dora und Edi, sowie Fiona. Die ersten drei könnten nicht besser zusammenpassen. Sie sind Nerds und Außenseiter wie sie im Buche stehen, alle drei sind Rollenspieler - das verbindet sie - Edi ist Umweltaktivist, Dora eine Hexe und Gregor ein Mittelalterverrückter. Dazu kommt noch Fiona, die wichtigste im Bunde, obwohl sie als beliebte Mitschülerin irgendwie gar nicht so zu den anderen passt. Fiona hat die Gabe der prophetischen Träume und diese Träume prophezeien im Moment nur schlimme Dinge. Um diese Träume und die Dinge, die sie offenbaren, kümmern sich zu Beginn des Buches die drei Rollenspieler und müssen dabei so den einen oder anderen Nackenschlag einstecken, bevor Fiona und weitere hilfreiche Personen sich zu ihnen gesellen. Personen, die man auch am Ende des Buches noch nicht richtig einschätzen kann, die aber extrem hilfreich sind. Doch bis man am Ende des Buches ankommt und man gespannt auf den zweiten Band wartet, müssen die vier Freunde so einige Abenteuer überstehen und so einige Gegner besiegen und auch so manchen Kampf gegen Eltern, Lehrer und die Liebe bestehen.
Eingebettet in eine tolle Landschaft mit interessanten Legenden und vor allen Dingen mit gelungenen Protagonisten, ist der erste Band der Die Geister des Landes-Trilogie auf jeden Fall gelungen und macht Lust auf mehr. Der Beginn ist etwas zu hektisch und zu spannend geraten und man hat das Gefühl, dass eine Steigerung beziehungsweise ein Aufrechterhalten der Spannung nicht über das ganze Buch hinweg möglich ist. Um diesem Problem zu entgehen, hat Judith Vogt nach dem rasanten Einstieg eine gelungene Pause eingelegt, nach der der Spannungsbogen in einem gesunden Maß ansteigt und lange Zeit auf einem hohen Niveau bleibt. Dass sich die Charaktere entwickeln, trägt sein übriges zur Gesamteinschätzung bei. Dass man bei den Charakteren auch sofort ein Bild vor Augen hat, dafür sorgt neben der Autorin auch ein Bild der vier Helden zu Beginn des Buches.
Neben dem eigentlichen Inhalt des Buches finden sich im Anhang auch ein toller Mythenführer, mit Bildern, der die im Buch erwähnten und auftauchenden Wesenheiten aus Sicht der Mythenforscher beschreibt, und ein Glossar, mit den wichtigsten Begriffen.
Kurzum, das Buch selbst ist in sich geschlossen und macht wirklich Lust auf mehr.
Fazit:
Der erste Teil der Die Geister des Landes-Trilogie „Das Erwachen“ entführt die Leser in die Eifel und lässt sie eine Gruppe Jugendlicher bei ihrem Kampf gegen die Geister des Landes, gegen Lehrer und Eltern und natürlich auch gegen die Probleme Jugendlicher, insbesondere Jugendlicher Nerds, begleiten. Eine spannende Geschichte entwickelt sich schnell und fast ebenso schnell fühlt man mit den Helden mit. Wo bleibt Band 2?