Serie: Die Schattenkämpferin, 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Das Leben von Dubhe begann schon im Alter von 8 Jahren aus dem Ruder zu laufen, als sie während einer Rauferei einen Jungen versehentlich tötete. Die Dorfgemeinschaft zeigte keine Gnade, und das Kind wurde den Eltern entrissen und fern der Heimat ausgesetzt. Nur mit Mühe gelingt es ihr in den Wäldern sich durchzuschlagen, doch als ein Krieg das Land überzieht, trifft sie auf einen geheimnisvollen Mann, der ihr das Leben rettet. Nur allmählich wird dem Kind klar, dass der Mann ein Assassine, ein Auftragsmörder, ist. In den folgenden Jahren lernt das Mädchen viel von ihm. Jahre später ist Dubhe eine Meisterdiebin, doch dann wird sie verwundet und mit einem Fluch belegt. Die Gilde der Assassinen will, dass die junge Frau in ihre Dienste tritt. Der Fluch zwingt sie zu töten und nur die Assassinen sind in der Lage, sie zu heilen. So muss sie gezwungenermaßen den Weg in die Mördervereinigung suchen, doch was sie dort erlebt, übersteigt ihre Erwartungen.
Wieder kehrt Autorin Licia Troisi zu ihrer Aufgetauchten Welt zurück, doch dieses Mal ist die Protagonistin der Trilogie eine Diebin und Assassinin. Eine wirklich gewagte Grundidee für ein Jugendbuch, doch dieses kühne Vorhaben gelingt ihr, und heraus kam ein Buch, das gleichermaßen für Erwachsene wie auch Jungendliche spannend zu lesen ist. Dubhe, die zentrale Figur, geht dem Leser nahe. Dabei zeigt sich, dass die Autorin durchaus in der Lage war, schriftstellerisch zuzulegen. Mit zwei Handlungsebenen erzählt sie ihre Geschichte. Während der eine Handlungsfaden mit den Erlebnissen der erwachsenen Diebin Dubhe beginnt, wird in einem zweiten Erzählstrang von der Kindheit der Protagonistin erzählt. Erst am Ende des Romans finden beide Erzählstränge zusammen. Die Geschichte hat durchaus eine düstere Grundstimmung - bei dem Thema würde man ja nichts anderes erwarten -, aber genau das macht das Buch interessant. Hier bekommt man keine strahlenden Helden präsentiert, sondern eine gefallene Frau, die verzweifelt versucht ihr Leben unter Kontrolle zu bekommen. Allerdings, das muss man auch sagen: Es dauert ein wenig, bis man sich in diese Geschichte eingefunden hat. Gegen das Ende zu aber gewinnt die Geschichte mehr und mehr an Fahrt, und man möchte dann am liebsten gleich weiterlesen. Insgesamt also ein durchaus gelungener Auftakt zu einer neuen Trilogie.
7 von 10 Punkten
Das Erbe der Drachen - die Rezension von Nadine Dannenmann