Titel: Das dunkle Herz der Zeit Eine Besprechung / Rezension von Andreas Schweitzer |
Afrika zum Anfang des 20. Jahrhunderts: Während seiner Suche nach seiner Frau Jane gerät Tarzan in das Visier eines unbekannten Feindes, der eine Expedition von Jägern auf ihn angesetzt hat. Um besser mit dem Herrn der Affen fertig zu werden, hat der Feind den Bärenmenschen Rahb auf ihn angesetzt. Doch dieser verbündet sich mit Tarzan und flüchtet mit ihm weiter in den Dschungel. Dort treffen sie auf den Musiker Waganero, der auf der Suche nach seiner Schwester ist, die von einem ominösen Geisterfrosch verschlungen wurde. Gemeinsam erlebt das Trio auf seinem Trip einige haarsträubende Abenteuer, die sie direkt zum dunklen Herz der Zeit führen ...
Philip José Farmer ist bekennender Fan der Werke von Edgar Rice Burroughs, wie man in jeder Zeile des Romans bemerken kann. Auch wenn dieser Roman angeblich auf einem Fragment des Autors basieren soll, erreicht Farmer in keiner Sekunde die Klasse seiner alten Romane. Die Handlung dümpelt vor sich hin und man muss stellenweise aufpassen, dass man sich keine blutigen Finger holt, denn er beschreibt einige wirklich herbe Szenen. Weniger gelungen ist das Segment mit den Shelaba (kleinen pygmäenähnlichen Menschen, die in Bäumen leben), dessen Actionsequenzen doch ziemlich überzogen wirken. Außerdem erweist sich, dass Tarzan tatsächlich ein richtiger Superman sein muss, denn egal, ob er zwanzig Meter vom Baum fällt oder ein Krokodil über ihn herfällt, er kann sich immer noch von Ast zu Ast schwingen, ohne irgendein Zeichen der Müdigkeit zu zeigen. Erzähltechnisch bleibt Farmer weit hinter seinen alten Werken zurück. Die Handlung ist vorhersehbar und stellenweise sehr klischeehaft. Auch die Klasse der alten Romane von Edgar Rice Burroughs erreicht er keine Sekunde, was sehr schade ist. Auch wenn DAS DUNKLE HERZ DER ZEIT nicht so gelungen ist, zeigt der Roman doch, dass Tarzan immer noch zu den großen Figuren der Weltliteratur gehört. Er ist einfach nicht totzukriegen.