Titel: Dance in the Vampire Bund, Band 3 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
In Band drei der Tokyopop-Ausgabe werden die Bände 5 und 6 der Originalausgabe zusammengefasst, was in der Mitte des Taschenbuches aufgrund der wesentlichen Tempoänderung der Geschichte deutlich erkennbar ist. In "Dance in the Vampire Bund" geht es um Prinzessin Mina Tepeş und ihren Beschützer Akira. Mina herrscht über die Rasse der Vampire, die sich bislang vor den Menschen verborgen hatten. Sie durchbricht die selbstgewählte Isolation und offenbart den Menschen die Existenz der Vampire. Vor der Küste Japans errichtet sie mit der Erlaubnis der Regierung eine Stadt, in der die Vampire fortan leben sollen: "The Bund".
Jedoch beginnen die Konflikte, als die verängstigten Menschen, aber auch fundamentalistische Fraktionen der Vampire beginnen, ihre jeweiligen Interessen durchzusetzen. Mina ist in der Mitte der Auseinandersetzungen und versucht in ihrem kindlichen Körper dies auch durchzustehen.
In Band 5 (der Originalausgabe) beschäftigt sich die Handlung mit der schon im Vorband begonnenen Wettkampf zwischen Akira, der Mina vertritt und anderen Kämpfern, die verschiedenen Vampir-Fürsten unterstehen. Wenn ein Fürst den Wettkampf gewinnt, darf er sich mit Mina vermählen. Die Fürsten werfen der an sich uralten Prinzessin vor, sich in einem kindlichen Körper zu verstecken und somit der ansonsten geforderten Fortpflanzung entgehen zu wollen. Durch den Wettkampf wollen sie eine Vermählung und den daraus folgenden Akt erzwingen. Akira geht in diesem Wettkampf über sich hinaus und findet auch einen gleichwertigen Gegner. Doch von unerwarteter Seite bekommt er plötzlich Hilfe...
In Band 6 bricht die Geschichte plötzlich mit der doch temporeichen Erzählung und schildert stattdessen Beziehungsprobleme und soziales Agieren der einzelnen Protagonisten untereinander. Das verwirrt anfangs etwas, vielleicht hätte man hier von Seiten Tokyopops die Originalbände stimmiger anordnen können. Jedoch ist dieser Band ganz nett, sich als Neuleser den einzelnen, bislang vernachlässigten Charakteren zu widmen, die hier im Vergleich zur Vorgeschichte wesentlich grösseren Raum bekommen.
Die Zeichungen von Nozomu Tamaki sind gut gelungen, detaillierte Schattierungen geben den einzelnen Figuren eine schöne dreidimensionalität. Die Anordnung der einzelnen Panels ist nicht fix, Tamaki lässt sie den Gegebenheiten der Geschichte anpassen, was den Lesefluss interessant und spannend hält. Als Neuleser hat man Anfangs etwas Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzufinden, trotz kurzem "Was bisher geschah...". Die dort nicht geklärten Zusammenhänge holt man sich am besten von Wikipedia (http://en.wikipedia.org/wiki/Dance_in_the_Vampire_Bund), sie aus der ersten, doch actionbetoten Geschichte abzuleiten ist etwa mühseelig.
Summierend ein guter Manga, wobei ich die Wettkampf-Episode spannender und interessanter empfinde, als das Techtelmechtel im zweiten Teil. Das mag aber durchaus Geschmacksache sein. Der Leser und Manga-Freund bekommt hier für sein Geld einen dicken Band gelungener Zeichnungen und eine spannende Handlung rund um ein sich der Menschheit offenbarendes Vampir-Volk.