Titel: Dämonenfluch Eine Besprechung / Rezension von Melanie |
Das Cover des Buches zeigt eine tanzende junge Frau, umrahmt von Flammen. Hinter dem in Gelb abgedruckten Titel finden sich schwarze Zeichen, die das Cover in Verbindung mit den Flammen ziemlich mystisch erscheinen lassen.
Seit dem Tod ihrer Eltern lebt Sariel bei ihrem Onkel. Einem Mann mit einer ziemlich klaren Vorstellung davon, wie Sariels Zukunft auszusehen hat. Sariels Pläne stimmen jedoch nicht mit denen ihres Onkels überein. Wie wenig ihre Pläne tatsächlich übereinstimmen stellt sie jedoch erst fest, als sie bei einer Party ihres Onkels auf Alexander trifft – einen Ifrit, mit dem Auftrag ihren Onkel zu töten.
Für mich war der “Dämonenfluch” eine wirklich gelungene Leseüberraschung. Schon die Art der Protogonisten schlägt etwas aus dem Ruder – ein Roman über Ifriten ist nicht gerade das Übliche – und hebt sich dadurch erfrischend vom Mainstream ab. Dem Klappentext nach könnte es sich um Romantasy mit ungewöhnlichen Hauptfiguren handeln, aber auch wenn man die Anziehungskraft zwischen Alexander und Sariel deutlich spüren kann ist ihre Geschichte beileibe keine typische Liebesgeschichte: Die beiden stehen füreinander ein, ohne selbst einen romantischen Hintergrund in ihren Handlungen zu sehen. Die Leser, ebenso wie die Freunde der beiden, sehen hier weit mehr als die beiden sehen oder sich eingestehen wollen.
Den Bösewicht der Geschichte hat man schnell enttarnt, auch wenn Sariel etwas länger braucht, um es begreifen zu können. Ihre ifritische Flucht – es ist schon ziemlich praktisch, sich in Rauch auflösen zu können – vor der Realität führt sie nach Paris. Die studentischen Abenteuer dort legen den Grundstein für weitere Probleme – und lassen im Folgenden sowohl Sariel als auch Alexander über sich hinauswachsen.
Während der Leser auf wenigen Seiten viel über die Geschichte und Eigenarten der Ifriten lernt, lernt Sariel ungewöhnlich schnell, mit den ihr eigenen Gaben umzugehen. Zunächst durch das Wissen von Alexanders menschlichem Freund Tim, später durch Sariels gefährlichen Ausflug nach Dschinnanyar, der Heimat der Ifriten. Ein Ausflug, den Sariel nur mit einiger Vorbereitung wagen kann, und das, obwohl Alexanders Leben auf Messers Schneide steht. Die Welt der Ifriten ist ganz anders als die der Menschen: Eine faszinierende, wenn auch gefährlich Welt. Genauso faszinierend und gefährlich wie die Wesen, die dort leben – und das sind längst nicht nur Ifriten. Wem Sariel dort trauen kann, kann auch der Leser nur vermuten und eigentlich sollte sie dort niemanden trauen – auch wenn sie auf jede Hilfe angewiesen ist, die sie bekommen kann.
Vor einem ungewöhnlichen Hintergrund erzählt Birgit Kluger damit eine wirklich spannende Geschichte. Eine Geschichte, die von leichter Romantik durchzogen wird, aber vor allem magische Kämpfe und leichte Intrigen zu bieten hat. Das Gros der Geschichte machen allerdings die Figuren aus – und damit meine ich längst nicht nur Alexander und Sariel. Das Ende ist dann abgeschlossen genug, um den Leser zufrieden zu stellen, gleichzeitig jedoch so offen, dass man wirklich gespannt auf die im Herbst erscheinende Fortsetzung “Die Rache der Dämonen” wartet.