Reihe: Cthulhu Tales , Bände 3 und 4 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Ausgabe 3 | Alimentary, My Dear Cthulhu Story: William Messner-Loebs Zeichnungen: Andrew Ritchie | On the Wagon Story: Michael Alan Nelson Zeichnungen: Eduardo Ferigato | The Cruise of Cthulhu Story: Todd Lepre Zeichnungen: Chee |
Ausgabe 4 | In the Pi of the Beholder Story: Mark Waid Zeichnungen: Chee | There will be Blood Story: Mark Sable Zeichnungen: Sergio Carrera |
Enttäuschung macht sich breit. Seither ich mich mit Lovecraft und insbesondere dem Cthulhu-Mythos beschäftige, entdecke ich, dass in diesem Subgenre wohl mindestens drei Viertel aller Werke zum Grausen sind - und das nicht aufgrund des mitreißenden Grusels. Während die ersten beiden Hefte von Cthulhu Tales mehr oder minder mit einem Achselzucken durchgesehen wurden und man sogar hier und da die eine oder andere positive Seite entdecken konnte, führen uns die Bände 3 und 4 vollends in die unergründlichen Tiefen des Unsinns.
Die erste Geschichte - Alimentary, My Dear Cthulhu - soll wohl eine ironische Einbettung einer typischen Sherlock-Holmes-Erzählung in das Lovcraft'sche Genre darstellen. Jedoch versiegt einem der Geschmack auf Ironie, wenn die Geschichte keinen Sinn hat oder die Tochter des Hauses von einem übermannsgroßen Krebs begattet wird. Wenn am Ende eines Comicstrips nur noch Kopfschütteln steht, wirkt sich das keinesfalls positiv auf die Bewertung aus.
In On the Wagon dreht sich die Story weniger um Cthulhu, mehr um eine allgemeine Adaption einer Lovecraft'schen Dämonengeschichte. Doch weder sie noch die ebenfalls ironisch gedachte Werbung für eine "Cthulhu-Rundreise auf dem Kreuzfahrtschiff" reißen mich vom Hocker.
In the Pi of the Beholder dreht sich, wie schon in anderen Geschichten aus den ersten beiden Bänden der Serie angedeutet, wieder einmal um das Grauen, wenn, mal angenommen, jeder Mensch nur noch mit einem Cthulhu-Schädel auf den Schultern herumlaufen würde - hier geschehen, weil die entsprechende Mathematik der alten Götter von einem Professor verstanden und dadurch offenbar seine Sinneswahrnehmung beeinflusst wurde. Wenigstens der Plot ist hier noch ganz in Ordnung, während die letzte Geschichte There will be Blood ihren Namen sehr ernst nimmt und neben der eingefädelten Kritik am amerikanischen Unternehmen im Irak hauptsächlich Blut und Gore bietet.
Keines der beiden Hefte konnte auch nur im Ansatz überzeugen, ich habe hier den starken Eindruck, man nimmt Namen und Gestalten aus dem Mythos und bastelt ohne Rücksicht auf alles andere einfach irgendetwas außen herum - Hauptsache, es ist bunt und man kann es verkaufen.