| Reihe: Die Artus-Chroniken, 2. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Dies ist der Lebensbericht von Derfel, dem Gefolgsmann König Arthurs. Er verbringt den Rest seines Lebensabends in einem Kloster und schreibt dort das Leben König Arthurs auf, das so eng mit seinem verknüpft ist. Im zweiten Teil der Trilogie berichtet Derfel, wie Arthur über das geeinigte Königreich herrscht und wie er versucht die Sachsen im Griff zu behalten. Gleichzeitig ist es auch eine Familiengeschichte, denn es geht auch um Mordred. Mordred stellt sich nicht als geeigneter Herrscher dar. Seine Probleme enden meist in blutigen Schlachten, die die Bewohner nicht gutheißen. Arthur entschließt sich, die Regentschaft wieder zu übernehmen und Mordred als König abzusetzen. Des Königs Traum, ein geeintes Land in Frieden, rückt wieder in weite Ferne. Was er aufbaute - ein gemeinsames Rechtssystem für alle und ein Zusammetreffen aller Ritter an einer Tafelrunde - und was Mordred zerschlug, muss er nun wieder erneuern.
Bernard Cornwell setzt seine Geschichte um den britischen Sagenkönig ein wenig anders an als die meisten Schriftsteller, die dieses Thema vergewaltigen. Sie, die Geschichte von Herrn Cornwell, entspricht nicht ganz den gängigen Erzählungen. Einige Personen sind wirkliche Sympathieträger, andere das genaue Gegenteil. Außen vor bleibt als Erzähler der alte Mönch Derfel. Mit ihm kann der Leser wenig anfangen, weil er der Erzähler ist. Dadurch hält der Erzähler etwas Abstand zur Geschichte und der Leser Abstand zum Erzähler.
Arthur wird beschrieben, wie ich ihn mir vorstelle, mit Stärken und Schwächen und nicht in schimmernden Rüstungen der frühen Filme. Merlin als Magier und Druide wird auch fast so geschildert: ein Mann, der seinen eigenen Weg geht und der mit seiner Magie macht, was er für richtig hält. Dabei sehe ich seine Magie eher als Neutrum an und nur die Auswirkungen sind gut oder böse, je nach Standpunkt des Lesers. Daher wirken insbesondere Merlin und Arthur sehr glaubwürdig auf mich. Auch die anderen Handlungsträger sind abwechslungsreich dargestellt.
Bernard Cornwell selbst gibt sich sehr viel Mühe mit seinen Büchern. So ermöglicht er Lesern, die den ersten Band nicht gelesen haben, den Einstieg, indem er die wichtigsten Fakten wiederholt. Seine Charaktere sind sehr lebendig, die Beschreibungen der Welt natürlich. Nichts wirkt gekünstelt.