|
Reihe: Codex Alera, 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Alle Einwohner Aleras können Magie wirken und die mächtigen Geister der sechs Elemente zu Hilfe rufen - nur der junge Tavi nicht. Doch als Intrigen und Bügerkrieg das Reich zerreißen und die bösartigen, nichtmenschlichen Marat die Grenzen von Alera überschreiten, ruhen alle Hoffnungen auf Tavis Schultern. Jetzt steht einzig der Mut eines Schafhirten gegen nichtmenschliche Eroberer und die mächtigen Elementare der Verschwörer ...
Alera ist eine Welt, in der jeder Mensch Magie wirken kann, indem er sich mit einem der sechs Elementare Holz, Metall, Erde, Feuer, Luft und Wasser verbindet. Dieses Land wird von Lord Gaius Sextus regiert, der für einen gesunden Wohlstand und Frieden sorgt. Doch das Land scheint vor einem Zusammenbruch zu stehen, denn die Blutlinie neigt sich ihrem Ende zu. Seit Jahrzehnten herrscht er mit dem kleinen Nachteil, dass er keinen Erben für sein Reich besitzt. Zwar gelang es Sextus, die wilden Horden der nomadisierenden Marat zu besiegen und als Bedrohung für Alera zu bannen, aber sein einziger Sohn starb im Kampf gegen die Marat. Ohne einen Erben bleibt im Land die Frage der Thronfolge offen. Die Entscheidung, wer nun das schwere Erbe von Lord Gaius antritt, möchten einige seiner Fürsten jedoch sehr schnell geklärt sehen. Jeder macht sich seine Hoffnungen, die einen mehr, die anderen weniger. Allerdings wollen einige Fürsten ihrer Hoffnung ein wenig Nachdruck verleihen. Man beginnt hinterhältige Ränkespiele und böse Vereinbarungen mit den einstigen Gegnern zu treffen.
An einem anderen Schauplatz treffen wir die junge Kursorin Amara. Sie ist als Agentin für Lord Sextus unterwegs und kommt gemeinsam mit ihrem Ausbilder einer Verschwörung auf die Spur. Unverhofft stoßen sie in einem fernen Teil des Landes, dem Pass von Calderon, auf eine ganze Legion von Kriegern, die jederzeit in den Krieg ziehen könnten. Sie warten nur noch auf ihre Befehle. Allerdings entpuppt sich ihr Ausbilder als widerlicher Verräter. Amara sieht sich plötzlich auf sich allein gestellt. Da trifft sie auf den fünfzehnjährigen Tavi. Der Ziegenhirt ist ein Außenseiter, da er nicht in der Lage ist, Magie zu wirken. Daher muss er sich auf sich selbst und sein Können verlassen, wenn er etwas erreichen will. Natürlich wäre es schön, mit einem Luftelementar zu fliegen, mit einem Metallelementar ein guter Krieger zu werden oder ein Heiler, der mit den Wasserelementaren arbeitet. Diese Dinge sind ihm jedoch alle versagt. Während einer stürmischen Nacht ist er mit seinem Onkel Bernard unterwegs, verloren gegangene Ziegen zu suchen. Stattdessen treffen sie unverhofft auf Kundschafter der Marat. Der Elementar seines Onkels wird mit dem verletzten Bernard losgeschickt, um die Dörfler zu warnen, während Tavi mit seiner Intelligenz und schnellen Auffassungsgabe die Marat ablenken will. Allerdings handelt Tavi manchmal auch etwas ungestüm und unüberlegt, was ihn mehr als einmal in die Bedrängnis führt. Während sich Tavi durch die Landschaft und den tosenden Sturm bewegt, trifft er auf Amara. Beide können sich in das Grabmal des gefallenen Fürstensohnes retten. Gleichzeitig muss er feststellen, dass nicht nur die Marat hinter ihm her sind und mit ihrer Invasion beginnen wollen, auch die Verräter, die hinter Amara her sind, verfolgen die beiden. Beiden läuft die Zeit davon, denn die örtliche Garnison muss vor den Marat und den Verrätern gewarnt werden. Neben dem Krieg mit den Marat droht ein Bruderkrieg. So oder so scheint das Land zu zerbrechen.
Tavi und Amara sind zwei sehr sympathische, glaubhaft geschilderte Handlungsträger. Die Welt hinter der Handlung ist leicht erkennbar. Wie auch vieles andere ebenfalls. Ich finde jede Menge Anleihen an bereits bestehende Fantasy- Welten, ohne sie jetzt aufzählen zu wollen. Dennoch ist es eine glaubhafte Geschichte geworden, die in ihrer Art überzeugen kann. Fesselnd, manchmal humorvoll geschrieben, ist sie ohne weiteres eine Bereicherung für das Bücherregal. Allerdings sollte man sie vorher gelesen haben.