Serie: Star Wars: The Clone Wars, Band 3 |
Wie so viele unschuldige Welten droht auch das friedliche Kiros zu einem Schauplatz der Klonkriege zu werden. Doch die Kolonie der Togruta besitzt keine Waffen und Krieger, sie ist völlig darauf ausgerichtet ein friedvolles Utopia zu sein, das nun von Klonen und Kampfdroiden zu zerstört werden droht. Als Meister Yoda sich mit dem Gouverneur in Verbindung setzt ist es allerdings bereits zu spät, Count Dooku und seine Truppen sind eingetroffen und planen auf dem Planeten einen Brückenkopf zu errichten, der natürlich die Aufmerksamkeit der Republik erwecken würde. Doch der sinistre Count unterbreitet Gouverneur Roshti ein Angebot dass der kaum ablehnen kann, Asyl auf einem anderen Planeten.
Wenig später erobern die Jedi Generäle Obi-Wan Kenobi und Anakin Sykwalker den Planeten im Sturm, doch von den Togruta ist keine Spur zu finden und der Separatisten-Commander droht die Stadt in die Luft zu jagen. Doch selbst als diese Gefahr gebannt ist findet sich außer einer Kontaktaufnahme des Commanders mit zygerrianischen Sklavenhändler kein Hinweis auf den Verbleib der 80 Millionen Einwohner Kiros. Könnten die mit den Separatisten verbündeten Zygerrianer für das Verschwinden der Togruta verantwortlich sein?
Als Comic-Autor war Henry Gilroy vor allem durch die Comicadaptionen von Episode 1 und 2, sowie etwas nachrangig auch seinem Beitrag zu den Episode 1 Adventures bekannt. Als einer der Hauptautoren hinter Star Wars: The Clone Wars (nettes Wortspiel übrigens, grenzt auch vom alten Clone Wars ab) ist er nun zurück und hat neben dem Film auch an einigen der besten Episoden der Serie mitgewirkt. Als es hieß man würde auch zur nun schon zweiten Clone Wars-Serie wieder Comics im auf den Animationen basierenden Zeichenstil beisteuern waren zumindest meine Erwartungen eher gering. Doch dass The Clone Wars (TCW) anders ist als Clone Wars (CW) und hinter der vordergründig jungend- und kindergerechten Fassade wie einst auch die klassische Trilogie sehr ernsthafte Themen behandelt stellte sich schnell heraus und jetzt darf ich's sagen, es war eine angenehme Überraschung. Mit dem sechsteiligen Sklaven der Republik hat Henry Gilroy einen Handlungsbogen geschaffen der sich grob auf die Serie umgenützt in kaum weniger als 3 Folgen/Episoden abhandeln ließe. Und das ganze ist auch noch äußerst wendungsreich gelungen, klammert man manche der "Unzulänglichkeiten" aus, so kann sich Sklaven der Republik in dieser Hinsicht sogar mit dem thematisch ähnlich positionierten Dark Times-Story arc "Der Weg ins Nichts" messen.
Wo die Dark Times düster und bedrohlich den Aufstieg des Imperiums in all seiner Abscheu erregenden Brutalität zeigen, setzt The Clone Wars auf das für manche Fans ärgerlich gewordene Konzept Action, Spaß und Spannung. Dabei muss man bedenken dass TCW sich redlich darum bemüht dem Franchise "Star Wars" neue Fans zuzuführen, was scheinbar auch gelingt und selbst ältere Fan-Generationen mobilisiert. TCW ist Star Wars ohne direkt in der etablierten Kontinuität zu stehen und auch das gilt es zu bedenken, es ist ein massiver Widerspruch zu jenen Klonkriegsromanen und Comics der Prequel-Generation, die hier grob gesagt ihre "dunkle Bedrohung" erlebt und vor Augen geführt bekommt dass Star Wars als Märchen um den Bestand des Franchise zu garantieren sich beständig um das Rekrutieren neuer Fans sorgen muss. Und verglichen mit CW ist TCW schon mehr als gelungen, auch wenn die Animationen und folglich auch Zeichnungen oft stark an eine Animation der Nussknacker Suite erinnern. Kurzum, Sklaven der Republik geht nur marginal andere Wege als die Serie, es steht durch die Person Henry Gilroys in der besten TCW-Tradition und repräsentiert so auch die besseren Seiten von The Clone Wars.
Wäre Gilroys Story noch dereinst im Rahmen der Republic-Comics erschienen, sie wahrscheinlich eher den Touch von Path to nowhere angenommen, in welchem ebenfalls ein ganzes Volk nur dort vom Imperium sanktioniert in die Sklaverei verkauft wird. Ist es in den Dark Times der Widerstandskämpfer Bomo Greenbark, der an der Seite des Jedi Ritters Dass Jennir nach Frau und Tochter sucht und sich schlussendlich mit einem düsteren Ausgang seiner Odyssee abfinden muss, ist in TCW Ahsoka die "Betroffene" immerhin wurden Angehörige ihres Volkes entführt. Dennoch zeigt Sklaven der Republik ziemlich offen was Sklaverei in einer weit weit entfernten Galaxis zu bedeuten hat. Bereits einmal von den Jedi in die Schranken gewiesen und vernichtend geschlagen, haben die Zygerrianer durch ihre Unterstützung für die Separatisten wieder etwas von der einstigen Macht zurück gewonnen. Doch obwohl er als Sith und Artistokrat eher wenig Probleme damit hat sich mit Sklavenhaltern zu verbünden, kann es sich Dooku nicht leisten durch die Massenauktion der Millionen Togruta diskreditiert zu werden, immerhin hat er das Verschwinden der Bewohner Kiros in seiner Propaganda als Völkermord der Republik dargestellt. Die Jedi sind also nicht die einzigen welche auf Zygerria intervenieren.
Sechs Einzelcomics machen Sklaven der Republik aus und diese maximale Länge erreichten auch nicht viele andere Republic-Story arcs, womit schon einmal klar ist dass es nicht so schnell vorbei ist. Gilroy nutzt dieses Volumen geschickt aus, er lässt seine Helden mehrmals nahe an einen Erfolg herankommen, nur um sie dann eine herbe Niederlage erleiden zu lassen. Es fällt kein Zuckerschlecken auf das sich sich das Jedi-Trio und Captain Rex eingelassen haben und nicht selten gerät jemand in Gefangenschaft. In Sachen Charakterzeichnung und Tiefgang merkt man halt dass es Clone Wars ist, die Beschränkungen durch die Zielgruppenorientierung sind vorhanden, aber trotzdem ist dieser Rahmen kein Hindernis für eine spannende und actionreiche Story, die sich durchaus nicht scheut auch Ernsthaftigkeit zu beweisen. Mit dem Titel wird man allerdings über weite Strecken nicht recht etwas anzufangen wissen, denn dass Jedi und Klone gewissermaßen Sklaven der Republik sind und trotz anfänglicher Vorbehalte schließlich widerspruchslos den Willen des Obersten Kanzlers ausführen, darüber handeln erst die letzten Seiten.
Fazit:
Nicht schlecht und obwohl The Clone Wars drauf steht durchaus auch etwas das ältere Fans interessieren könnte. Actionlastig, locker, doch auch sehr wendungsreich und somit spannend.